Autoland Österreich : Anstieg bei Pkw-Zulassungen in Österreich 2024 und überraschende Umfrageergebnisse zur Autoeinstellung

Elektroauto Vienna Autoshow

Für junge Österreicher spielt das Auto eine größere Rolle als erwartet, wie eine Umfrage zeigt

- © Reed Exhibitions Wien/Andreas Kolarik

Zwischen Januar und Mai 2024 wurden in Österreich insgesamt 104.420 Personenkraftwagen (Pkw) zugelassen, was einem Anstieg von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Allerdings sind die Zahlen bei Elektroautos rückläufig, wie aus den am Dienstag veröffentlichten Daten der Statistik Austria hervorgeht. Demnach sank die Zahl der neu zugelassenen Elektro-Pkw um 6,8 Prozent, was etwa 1.300 Fahrzeuge weniger bedeutet, auf insgesamt 17.482. Mehr als drei Viertel der Zulassungen entfielen dabei auf gewerbliche Nutzer.

>>> Österreichs beliebteste Firmenfahrzeuge

Im Zeitraum von Januar bis Mai dieses Jahres wurden im gewerblichen Bereich – das heißt bei Unternehmen, Gebietskörperschaften und juristischen Personen – 13.133 Elektroautos zugelassen, verglichen mit 14.706 im selben Zeitraum des Vorjahres. Unter privaten Nutzern lag die Zahl bei 4.349, was jedoch einen Anstieg bedeutet, da im gleichen Zeitraum des Vorjahres nur 4.045 Elektro-Pkw zugelassen worden waren. Das Minus bei den Elektro-Pkw ist somit auf den Rückgang im gewerblichen Bereich zurückzuführen.

Neben Elektro-Pkw waren auch die Zulassungen bei Autos mit Diesel-Hybridantrieb rückläufig (minus 5,5 Prozent). Hingegen stiegen die Zulassungen bei Pkw mit Benzin-Hybridantrieb um 13,9 Prozent sowie bei Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb. Bei Diesel-Pkw betrug der Anstieg 2,9 Prozent, während Benzin-Pkw eine Zunahme von 0,7 Prozent verzeichneten.

Nie mehr die wichtigsten News aus Österreichs Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in Ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung!

Auto hat höheren Stellenwert bei jungen Österreichern als angenommen

Die Ergebnisse einer Umfrage zur Einstellung der Österreicherinnen und Österreicher haben auch den Auftraggeber, die Wiener Städtische Versicherung, überrascht. Unter den 1.000 befragten Personen zeigte sich, dass bei den Jüngeren (17 bis 30 Jahre) 40 Prozent den Stellenwert eines Autos als wichtig erachten. Diese Altersgruppe verzeichnet den größten Anstieg aller Altersgruppen. Auch bleibt der Benziner die bevorzugte Wahl beim Autokauf, gefolgt vom Diesel.

>>> Die Krise der Elektromobilität: Gewinner und Verlierer im Kampf um Absatzmärkte und Kunden

Knapp zwei Drittel der Österreicher messen ihrem eigenen Fahrzeug nach wie vor eine sehr hohe bis hohe Bedeutung bei. Rund ein Viertel aller Befragten gab an, dass das Auto für sie zuletzt sogar an Bedeutung gewonnen hat. "Dieses Ergebnis ist auch für uns überraschend, die Umfrage zeigt deutlich, dass für die junge Generation das Auto nach wie vor von großem Interesse ist. Erwartungsgemäß ist das Auto vor allem in den ländlichen Regionen noch immer das Verkehrsmittel Nummer eins," erklärte Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung, die Resultate der repräsentativen Online-Umfrage des Gallup Instituts.

Benziner und Diesel bleiben die führenden Antriebsarten. Der Anteil von Hybrid- und Elektrofahrzeugen liegt insgesamt bei acht Prozent. Bei der Frage nach der bevorzugten Antriebsart für einen Neukauf präferiert ein Drittel der Befragten den Benzinmotor, während jeweils ein Fünftel ein Elektro- oder Hybridauto wählen würde. Der Preis stellt jedoch ein wesentliches Hindernis beim Kauf eines Elektroautos dar. Fast die Hälfte der Befragten würde maximal 20.000 Euro ausgeben, während mehr als ein Drittel 30.000 Euro als Obergrenze ansieht. Diese Diskrepanz zwischen den Preisvorstellungen und der Realität wird deutlich sichtbar.

CO2-Bepreisung stößt bei Österreichern auf Ablehnung

Das neue 30er-Tempolimit in Städten und Gemeinden wird wenig begeistert aufgenommen: 42 Prozent der Befragten lehnen diese Beschränkung ab, wobei die größte Ablehnung bei den 51- bis 70-Jährigen zu finden ist. Die CO2-Bepreisung stößt in der österreichischen Bevölkerung auf noch größere Ablehnung. Jeder Zweite ist dagegen, nur 24 Prozent sind dafür. Die Ablehnung steigt mit dem Alter, während Jüngere, höher Gebildete und Stadtbewohner tendenziell zustimmen.

>>> Tanktourismus und Klimawandel: Wie die Mineralölsteuer Österreichs Zukunft prägt

Das geplante Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 trifft auf deutliche Ablehnung. Über die Hälfte der Befragten hält diese gesetzliche Regelung für wenig oder gar nicht sinnvoll, insbesondere Personen mit eigenem Auto sind mehrheitlich dagegen. Auch die Aktionen der Klimaaktivisten werden von fast drei Viertel der Befragten als (sehr) negativ empfunden. Das Mobilitätsverhalten wird durch diese Aktionen nicht beeinflusst, über 90 Prozent der Befragten geben an, dass sich ihr Verhalten dadurch nicht ändert – unabhängig davon, ob sie ein Auto besitzen oder nicht. Lediglich bei den Befragten unter 30 Jahren kann sich ein Fünftel für die Aktionen erwärmen.