Verpackungsindustrie : Aluflexpack: Deutlicher Gewinnrückgang

Michael Tojner

Michael Tojners Verpackungsgruppe Aluflexpack verzeichnete im ersten Halbjahr einen deutlichen Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

- © Montana Tech Components

Der Verpackungshersteller Aluflexpack, ein Unternehmensteil der Montana Tech Components AG des österreichischen Investors Michael Tojner, verzeichnete im ersten Halbjahr einen starken Umsatz- und Ertragsanstieg - aber auch einen deutlichen Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn vor Minderheitsanteilen sank um 34,5 % auf 8,3 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. Aluflexpack ist neben Batteriehersteller Varta und Luftfahrtzulieferer Montana Aerospace Teil der Industriegruppe Montana Tech Components (MTC).

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Der Ergebnisrückgang ist im Wesentlichen auf negative "Market-to-Market"-Bewertungseffekte in Höhe von 5,3 Mio. € zurückzuführen, heißt es vom Unternehmen. Konkret werden hier Finanzinstrumente zur Absicherung von Aluminiumpreisschwankungen genannt. Die niedrigere Bewertung aufgrund des zuletzt stark gesunkenen Aluminiumpreises dieser Instrumente müsse in die Bücher genommen werden, dieser Effekt gleiche sich durch das Settlement in späteren Perioden wieder aus, sagt Lukas Kothbauer, Finanzvorstand der Aluflexpack zu INDUSTRIEMAGAZIN. Vor dem extremen Peak der Aluminiumpreise zu Beginn des Ukraine-Krieges entstand daraus ein Effekt von 4,9 Mio. Euro im positiven Bereich.

Der Nettoumsatz der Hersteller flexibler Verpackungen stieg jedoch um 30,2 % auf 164,8 Mio. €. Ein Großteil davon, nämlich 27 % organisch (die Übernahme der türkischen Tochtergesellschaft trägt rund drei Prozent Umsatzwachstum bei). Die Umsatzsteigerung resultierte aus Geschäftsausweitungen und der Weitergabe von Kosten.

Das starke Wachstum im ersten Halbjahr basiere einerseits auf einer "soliden operativen Entwicklung und sorgfältigem Management der Lieferketten, und zum anderen auf Effekten aus Kostenweitergabe-Mechanismen und Preiserhöhungen".

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) vor Sondereffekten stieg um 22,6 % auf 13,7 Mio. €. Die EBIT-Marge vor Sondereffekten ging von 8,8 % auf 8,3 % zurück. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) und Sondereffekten stieg von 21,4 Mio. € auf 24,3 Mio. € (+13,6 %). Die EBITDA-Marge verringerte sich jedoch von 16,9 % auf 14,7 %. Dies ist in erster Linie auf höhere Materialkosten und andere Kostenpositionen zurückzuführen, die nicht automatisch weitergegeben werden. Das trifft etwa auf Energie, Transport und Verpackung zu.

Die Eigenkapitalquote ist per Ende Juni von 60,2 % zu Jahresbeginn auf 47 % deutlich gesunken. Die Nettoverschuldung hat sich in sechs Monaten von 32,4 Millionen US-Dollar auf 94,1 Millionen US-Dollar fast verdreifacht. Euro. Dies sei vor allem auf "laufende Investitionen in die Expansion des Werks in Drniš (Kroatien), das Ende 2022 schrittweise hochgefahren wird, sowie die Akquisition der neuen türkischen Tochtergesellschaft" zurückzuführen.

Die Prognose für das Gesamtjahr 2022 wurde angehoben, "um das zusätzliche Geschäft widerzuspiegeln, das durch die Übernahme des türkischen Unternehmens Teko im Mai 2022 generiert wird". Aluflexpack CEO Johannes Steurer: "Trotz der globalen Krise konnten wir die Herausforderungen wie Engpässe in der Lieferkette und Kostensteigerungen souverän meistern."

Konkret erwartet das Management für 2022 einen Nettoumsatz zwischen 320 und 350 Millionen Euro, verglichen mit den vorherigen 310 bis 330 Millionen Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen soll statt 35-40 Mio. € 39-44 Mio. erreichen.

Bis 2025 will das Unternehmen den Umsatz auf eine halbe Milliarde Euro anheben. Die "Strategie 2025" soll eine EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von 14 bis 16 Prozent erzielen. (apa/red)