Stahlindustrie : Stahl: Produktion in Deutschland fällt auf niedrigsten Wert seit 1989

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Stahlproduktion in Deutschland: Die Dynamik der Produktionsdrosselung hat während des Jahres auch zugenommen.

- © Peter Martens

Die deutsche Stahlindustrie und deren Konzerne Thyssenkrupp, Salzgitter und Saarstahl haben im vergangenen Jahr ihre Produktion deutlich gedrosselt. Mit insgesamt 36,8 Millionen Tonnen ist die Produktion 2022 um 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr geschrumpft, so die Branchenvereinigung Stahl. Dies sei mit Ausnahme des Coronajahres 2020 der niedrigste Jahreswert seit 2009. Die Dynamik der Produktionsdrosselung hat während des Jahres auch zugenommen. Im zweiten Halbjahr wurde mit 17,3 Millionen Tonnen so wenig produziert wie seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1989 nicht mehr. Grund sind die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten sowie Lieferkettenprobleme.

Der Stahlhersteller Salzgitter AG hat am Montag angekündigt, 2033 etwa 500 bis 800 Stellen abzubauen. Im Zuge der Umstellung der Produktion auf klimaschonendere Verfahren seien künftig weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nötig, sagte Vorstandschef Gunnar Groebler der "Braunschweiger Zeitung" am Sonntag. Die Stellen könnten "allein über die Alterspyramide sozialverträglich über die Zeit reduziert werden". Allein bis Ende dieses Jahrzehnts würden altersbedingt rund 30 Prozent der Beschäftigten in Rente gehen, sagte Groebler. Bis 2033 soll das gesamte Stahlwerk in Salzgitter mit neuer Technik für eine CO2-arme Fertigung umgerüstet werden.

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