Produktionsstopp : Energiekrise für mittelständische Produzenten: "Beschleunigte Deindustrialisierung"

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Deutsche Bank-Analyse: "Wenn wir in etwa zehn Jahren auf die aktuelle Energiekrise zurückblicken werden, könnten wir diese Zeit als Ausgangspunkt für eine beschleunigte Deindustrialisierung betrachten."

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Eine Analyse der Deutschen Bank, die durchaus auch für den heimischen industriellen Mittelstand Geltung hat, zeichnet ein düsteres Bild für das verarbeitende Gewerbe: Im Gegensatz zu den großen, globalisierten Industrieunternehmen, die ihre Aktivitäten besser nach ihren individuellen Kosten- und Kundenstrukturen wählen könne, drohe dem industriellen Mittelstand Herausforderungen, an denen viele Unternehmen scheitern würden.

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So wird die industrielle Produktion in Deutschland heuer um 2,5 Prozent schrumpfen und 2023 um weitere rund fünf Prozent nachlassen, wie die Analyse der Deutschen Bank vorrechnet. Die größten Rückgänge seien in den energieintensiven Industrien - und hier vor allem im Mittelstand - zu erwarten.

"Wenn wir in etwa zehn Jahren auf die aktuelle Energiekrise zurückblicken werden, könnten wir diese Zeit als Ausgangspunkt für eine beschleunigte Deindustrialisierung betrachten." Die Deutsche-Bank-Fachleute sind pessimistischer für den Industriestandort Deutschland als für die großen deutschen Industrieunternehmen. Denn diese könnte ihre Aktivitäten besser internationalisieren und Produktionsstandorte nach ihren individuellen Kosten- und Kundenstrukturen wählen. "Für den deutschen Mittelstand, insbesondere in den energieintensiven Branchen, wird die Anpassung an eine neue Energiewelt eine größere Herausforderung, an der manche Unternehmen scheitern werden."

Die deutsche Industrie hat im August weniger Aufträge erhalten als im Vormonat. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts vom Donnerstag lag der Auftragseingang um 2,4 Prozent niedriger. Experten hatten mit einem moderateren Rückgang um 0,7 Prozent gerechnet. Die Entwicklung im Juli fiel allerdings wesentlich besser aus als bisher bekannt. Anstatt eines Rückgangs um 1,1 Prozent ergibt sich nach neuen Zahlen ein Zuwachs um 1,9 Prozent. Offenbar war der Auftragsstau in der Industrie im Sommer noch größer als bislang gemessen.