Glasindustrie : Lisec-Chef Brunbauer: "Ob wir in Russland Aufträge zu Ende abwickeln können, wird die nächste Zeit zeigen"

Gottfried Brunbauer, CEO von Lisec. Der Glasmaschinenbauer ist der umsatzstärkste Anlagenbauer Österreichs.

Lisec-CEO Gottfried Brunbauer: Grundsätzlich nicht das Ziel, "uns aus dem Markt zurückzuziehen“.

- © Lisec

Seit den 80-er Jahren ist die Lisec Holding bereits in Russland tätig. Das innovative Mostviertler Unternehmen, das 1961 gegründet wurde und derzeit an rund 20 Standorten weltweit rund 1200 Mitarbeiter beschäftigt, wollte einen entsprechenden Bedarf nach Glasverarbeitungslösungen am Markt und eine interessante Marktgröße bedienen.

Derzeit arbeiten in Russland noch 18 Mitarbeiter im Vertrieb. „Das Geschäft ist grundsätzlich interessant, mit rund 4 bis 5 Prozent des Gesamtumsatzes jedoch in einem überschaubaren Anteil und für das Unternehmen im Falle eines Wegfalls nicht bedrohlich“, sagt CEO Gottfried Brunbauer.

Grundsätzlich sei es nicht das Ziel, "uns aus dem Markt zurückzuziehen“, so Brunbauer. „Ob es durch die Sanktionen und Restriktionen demnächst dazu kommen wird, dass wir vertragliche Verpflichtungen überhaupt nicht mehr erfüllen beziehungsweise in Arbeit befindliche Aufträge nicht zu Ende abwickeln können, werde die nächste Zeit zeigen.

Welche Lehren Brunbauer, der schon zu Beginn des Krieges die Büros in Kiew schliessen musste aus diesem Konflikt zieht? "Die Lehren aus dem Konflikt, der über Nacht über uns hereingebrochen ist, sind die gleichen wie bereits aus Corona und der Materialversorgungskrise: Wir können in unserer vernetzten und volatilen Welt nicht mehr davon ausgehen, dass es über längere Zeiträume Beständigkeit und berechenbare Entwicklungen gibt."