Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S hat im Geschäftsjahr 2021/22 sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn kräftig zugelegt: Der Jahresumsatz stieg um 34 Prozent auf 1,59 Mrd. Euro, das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) erhöhte sich um 42 Prozent auf 349 Mio. Euro und das Konzernergebnis wurde von 47 Mio. auf 103 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Der Vorstand will neben einer Basisdividende von 0,78 Cent je Aktie auch eine Sonderdividende von 0,12 Euro vorschlagen.
Trotz Coronapandemie, Krieg in der Ukraine und damit verbundenen hohen Energiepreisen sieht der Konzern ungebrochenes Wachstum in seinen Geschäftsbereichen und investiert aktuell in Summe mehr als 3,5 Mrd. Euro. "Wir sind in den richtigen Märkten mit den richtigen Technologien", sagte AT&S-Chef Andreas Gerstenmayer am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz.
Die Digitalisierung und Elektrifizierung und der damit einhergehende Bedarf an Leiterplattenn schreite immer weiter voran und das seien die großen Wachstumstreiber bei AT&S, so Gerstenmayer. Der Mikroelektronik-Hersteller errichtet ein neues Werk in Kulim in Malaysia, in dem IC-Substrate produziert werden sollen. Substrate sind hochminiaturisierte Leiterplatten und Schnittstellen für Mikrochips in Mobiltelefonen, Laptops oder Servern. Das Investment beläuft sich auf 1,7 Mrd. Euro.
Darüber hinaus wird die chinesische Fabrik in Chongqing weiter ausgebaut, im Geschäftsjahr 2023/24 sollen alle drei Linien mit der vollen Kapazität produzieren. Dafür nimmt AT&S in Summe 1,2 Mrd. Euro in die Hand. Am heimischen Standort in Leoben investiert die Firma wie berichtet 500 Mio. Euro. Dazu kommen jährliche Investitionen von 150 Mio. Euro, die in bestehende Fabriken fließen.
Der massive Ausbau führt zu einem weltweiten Personalbedarf von rund 10.000 Leuten in den nächsten drei Jahren. AT&S sieht sich seit Jahren vom Fachkräftemangel betroffen, doch dieser erfasse nun neben Ingenieuren und Ingenieurinnen auch Facharbeiter und Hilfskräfte, sagte Gerstenmayer.
Mit dem Milliarden-Investment will sich AT&S für die Zukunft rüsten. Datenvolumen würden steigen und Serverlandschaften wachsen, sagte Vertriebsvorstand Peter Schneider. Die Server wiederum bräuchten Hochleistungschips, um künstliche Intelligenz zu verarbeiten. Virtual Reality und Augmented Reality seien keine Zukunftsmusik mehr. "Wir sehen hier exponentielles Wachstum. Das Datenvolumen, das es braucht, ist atemberaubend", so Schneider.
Das Geschäft mit Mobilgeräten gehe anteilsmäßig etwas zurück, sei aber weiterhin sehr wichtig für den Leiterplattenhersteller. Im Luxusbereich, in dem AT&S tätig ist, sei das Konsumentenverhalten weiterhin ungebrochen und die Nachfrage nach teuren Smartphones hoch. Bei billigeren Handys sehe man sicher einen Einfluss von der gesamtwirtschaftlichen Lage, räumte Schneider ein.
Das Werk in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai, in dem für den Bereich mobile Endgeräte produziert wird, läuft derzeit bei einer Kapazität von 75 Prozent. Shanghai befindet sich aufgrund Chinas strikter Null-Covid-Strategie seit mehreren Wochen in einem Lockdown. Der Containertransport über den Hafen ist stark eingebrochen. "Es ist unserem Team vor Ort aber gelungen, den Betrieb fortzuführen", sagte Gerstenmayer. Der Hafen spiele für AT&S eine untergeordnete Rolle, weil normalerweise nur ein Teil der Vormaterialien mit dem Schiff komme, dafür seien aber neue Wege gefunden worden.
Ein ungebrochenes Wachstum verzeichnet AT&S den Angaben nach auch im Segment Automotive. Auch wenn der Chipmangel gerade in aller Munde sei, so gebe es den Mangel eher im Niedrigbereich, so Schneider. AT&S hätte ein paar Prozentpunkte mehr Wachstum geschafft, wenn es den Engpass nicht gegeben hätte. Am ehesten habe man den Mangel im Smartphone-Bereich gemerkt, da wäre im Weihnachtsgeschäft mehr drin gewesen.
Im Geschäftsjahr 2021/22 hat der Konzern aus der Steiermark sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn kräftig zugelegt: Der Jahresumsatz stieg um 34 Prozent auf 1,59 Mrd. Euro, das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) erhöhte sich um 42 Prozent auf 349 Mio. Euro und das Konzernergebnis wurde von 47 Mio. auf 103 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Der Vorstand will neben einer Basisdividende von 0,78 Cent je Aktie auch eine Sonderdividende von 0,12 Euro vorschlagen.
Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Umsatz von rund 2 Mrd. Euro mit einer bereinigten EBITDA-Marge zwischen 23 und 26 Prozent erwartet. Auch in den nächsten Jahren werde sich der Wachstumskurs fortsetzen, im Geschäftsjahr 2025/26 wird ein Umsatz von rund 3,5 Mrd. Euro angepeilt, die EBITDA-Marge soll auf 27 bis 32 Prozent steigen.