Start-ups : Start-ups: Finnischer Konzern übernimmt österreichische Plattform Finnest

Die österreichische Crowdinvesting-Plattform Finnest und die finnische Invesdor fusionieren. Am 4. April findet die Invesdor-Generalversammlung statt, die noch grünes Licht geben muss. "Größter Aktionär wird Invesdor-CEO Lasse Mäkelä und Speedinvest", sagte Finnest-Gründer Günther Lindenlaub zur APA. Der Wiener Risikokapitalgeber Speedinvest baue seine Beteiligung aus und investiere frisches Geld.

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Finnest hat sich auf mittelständische Unternehmen mit guter Bonität spezialisiert. Bisher konnte Anleger drei- bis fünfjährige qualifizierte Nachrangdarlehen über die Crowdinvesting-Plattform zeichnen. Nach der Fusion wird Finnest die Invesdor-Produkte für Unternehmen im Bereich Eigenkapital und Anleihenbegebung in Österreich und Deutschland anbieten. Invesdor verfügt seit April 2015 über eine MiFID-Lizenz, um Crowdinvesting-Dienstleistungen für Fremd- und Eigenkapital in allen EU- und EWR-Staaten. Die Fusion sei "getrieben von der MiFid-Lizenz der Invesdor.

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Finnest hat bisher ein Crowdinvesting-Volumen von 45 Mio. Euro bewegt, davon allein 8 Mio. Euro für die Falkensteiner Hotelgruppe. "Wir werden mehr so größere Projekte machen. Firmen sind interessiert ihre Eigenkapitalbasis zu stärken und auf der Fremdkapitalseite Alternativen zu haben, weil die Bankenstruktur nicht einfacher wird", erwartet Lindenlaub.

Büros in Helsinki, Wien, Stockholm und Bratislava

Mäkelä bleibt nach der Fusion CEO, Lindenlaub ist künftig als Leiter für das operative Geschäft der Invesdor Group zuständig. Der Hauptsitz der neu geschaffenen Gruppe ist in Helsinki, mit Büros in Wien, Stockholm und Bratislava. Die beiden bisherigen Marken Finnest und Invesdor sollen bestehen bleiben. Technisch sollen die Plattformen zusammen geführt werden.

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Die Finnest-Eigentümerstruktur setzte sich laut "WirtschaftsCompass" vor der Fusion folgend zusammen: 30,1 Prozent entfielen auf Lindenlaub, 27,5 Prozent auf Mitgründer Jörg Bartussek und 26,7 Prozent auf Speedinvest. Die restlichen Anteile hielten weitere Investoren und Finnest-Führungskräfte. (apa/red)