Oberösterreich : Starkes Umsatzplus und fehlende Mitarbeiter beim Logistikanlagenbauer TGW

Der oberösterreichische Logistikanlagenbauer TGW hat im per Ende Juni abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18 seinen Umsatz um fast 15 Prozent auf 713 Mio. Euro gesteigert. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank hingegen von 43,8 auf 36,6 Mio. Euro - unter anderem wegen einer Mitarbeiterbeteiligung und hohen Investitionen, wie das Unternehmen berichtet.

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Hohe Mitarbeiterbeteiligung

Der CEO der TGW Logistics Harald Schröpf rechnete vor, dass die Mitarbeiterbeteiligung aus dem Ergebnis des vergangenen Wirtschaftsjahres mit 4,1 Mio. Euro dotiert werde. Über den Verteilungsschlüssel und in welcher Form die Ausschüttung erfolgen werde, wollte er noch nichts sagen. Denn das stehe zwar schon fest, sei aber noch nicht an die Belegschaft kommuniziert worden.

Die nunmehr erstmalige Mitarbeiterbeteiligung erfolge im Sinne des Firmenmitbegründers Ludwig Szinicz. Die von ihm ins Leben gerufene Privatstiftung ist Eigentümerin des Unternehmens und sei nicht an kurzfristigen sondern langfristigen Ergebnissen interessiert, betonte Schröpf. Geplant ist deshalb künftig immer die Ausschüttung von 10 Prozent des Ebit.

Investionen in F&E und eine neue Firmenzentrale

Weitere das Ergebnis schmälernde Ausgaben waren das erhöhte Forschungs- und Entwicklungsbudget - von 18 auf 24,2 Mio. Euro - und eine verstärkte Aus- und Weiterbildung sowie Investitionen in Infrastruktur:

Die Zentrale ist im vergangenen Juni von Wels in einen neuen um 55 Mio. Euro errichteten Standort im benachbarten Marchtrenk übersiedelt. Er soll nicht nur eine moderne Arbeitswelt bieten, sondern verfügt auch über einen Betriebskindergarten und ein Fitnesscenter. In Atlanta, Seattle und Paris wurden neue Offices eröffnet. In Michigan wurde ein 16.000 Quadratmeter großes Gebäude erworben. Es soll einen globalen TGW-Fertigungsverbund der USA mit Österreich und China ermöglichen.

Derzeit werden 400 Mitarbeiter gesucht

Die Zahl der Mitarbeiter des Unternehmens mit 26 Niederlassungen auf drei Kontinenten stieg zuletzt von 2.776 auf 3.165. Gesucht werden insgesamt 400 weitere, davon rund 200 für Wels und Marchtrenk. Sie werden auch für die Software-Kompetenz benötigt, die TGW als "zentralen Baustein der Unternehmensentwicklung" definiert hat. Denn der Betrieb habe sich vom Maschinenbauer zum Systemintegrator entwickelt.

Ein selbst entwickelter Portalroboter

Einen Vorsprung gegenüber anderen Anbietern soll dabei ein selbst entwickelter Portalroboter für die Zusammenstellung von Lieferungen mit Gegenständen aus einem Lager verschaffen. Er ist schneller und braucht auch weniger Platz als bisher eingesetzte Knickarmroboter.

Als Beispiel aus dem rund 800 Mio. Euro Auftragsvolumen führte Schröpf den bevorstehenden Bau eines automatisierten Logistikzentrum für den Hersteller von Berufskleidung und Arbeitsschutz "engelbert strauss" in Hessen mit einer nicht genannten Investitionssumme an, das auch eine Einzelstückkommissionierung für den Versand bieten soll. (apa/red)