Portrait : "Ich habe wieder zu meinen Wurzeln gefunden"

Therese Niss
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Von dem Gedanken geleitet, Diplomatin zu werden, hat Therese Niss Jus studiert und ein Auslandsjahr in Bologna in Internationale Beziehungen absolviert – um dann festzustellen, dass Diplomatie nicht das Richtige für sie ist: Ihr fehlte dabei das Praktische, die rasche Umsetzung und ein Ziel vor Augen, das man erreichen kann. „Ich habe in Bologna stark den Wunsch verspürt, in die Privatwirtschaft zu gehen – ich habe also sozusagen wieder zu meinen Wurzeln gefunden“, so Niss und arbeitete darauf als Vorstandsassistentin bei Mondi. Nach einem MBA in Barcelona stieg sie schließlich in das Familienunternehmen ein.

Kurz darauf engagierte sie sich als Bundesvorsitzende der Jungen Industrie, heute sitzt sie als ÖVP-Abgeordnete im Parlament. „Ich finde die Kombination aus Politik und Wirtschaft sehr spannend und halte es vor allem für wichtig, die Erfahrungen aus der Wirtschaft in die Politik einzubringen“, sagt Niss. Gestalten ist dabei ihr Schlagwort – es sei ihr immer wichtig gewesen, nah an den Entscheidungen dran zu sein. Als Mutter von drei Kindern ist ihr Zeitkorsett mit den vielfältigen Aufgaben sehr eng, doch genau diese Vielfalt ist es, die Niss gefällt: „Ich könnte mir nicht vorstellen, nur Mutter zu sein – gleichzeitig wollte ich immer Kinder haben. Mit gutem Zeitmanagement, einem Netzwerk und indem man Prioritäten setzt, kriegt man das auch unter einen Hut.“

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