Batteriezellen : Forschung an Batterien: Elon Musk will Geld vom deutschen Staat

Tesla Ein Güterverkehrszentrum in Grünheide östlich von Berlin in Brandenburg künftiger Standort von Tesla
© APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Der US-Elektroautobauer Tesla hat einem Medienbericht zufolge deutsche Staatshilfe für die Batteriezellfertigung und -forschung in Deutschland beantragt. Es gehe um Subventionen des Bundes, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Regierungskreise.

Das deutsche Wirtschaftsministerium teilte dazu mit, man könne noch keine Namen von Firmen nennen, die am zweiten europäischen Großprojekt zur Batteriezellfertigung im Rahmen des Programms IPCEI beteiligt seien. Generell könnten auch außereuropäische Unternehmen teilnehmen. Von Tesla war zunächst kein Kommentar zu erhalten.

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Das Wirtschaftsministerium arbeitet derzeit daran, ein zweites europäisches Großprojekt zur Batteriezellfertigung anzuschieben. Die Zeitung berichtete, dass sich laut Ministerium 14 EU-Staaten an dem Vorhaben beteiligen, darunter neben Deutschland auch Polen und Tschechien. Es seien "mehr als 55 Unternehmen" eingebunden.

Vor kurzem haben die Beteiligten bei einem Treffen im Ministerium die Notifizierung des Projekts bei der EU-Kommission vorbereitet. "Wir wollen wettbewerbsfähige, innovative und umweltschonende Batteriezellen Made in Europe", sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dem "Handelsblatt". "Dafür bündeln wir die Innovationskraft und das Potenzial unserer Unternehmen."

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Tesla will bisherigen Angaben zufolge im brandenburgischen Grünheide in der vollen Ausbaustufe pro Jahr 500.000 E-Autos für den Export nach ganz Europa bauen und dafür mehrere Milliarden Euro investieren. Der bisherige Zeitplan sieht vor, dass bereits 2021 die ersten E-Autos vom Band rollen.

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Das von der Politik unterstützte Investitionsprojekt der Kalifornier stößt bei vielen Bewohnern der Region auf Skepsis und hat bereits Protest ausgelöst. Tesla-Chef Elon Musk mischte sich in die Debatte um Umweltschäden der Fabrik nahe Berlin ein.

Tatsächlich hatte Tesla in den Antragsunterlagen laut deutschen Bundesimmissionsschutzgesetz angegeben, dass pro Stunde 372 Kubikmeter Wasser aus dem öffentlichen Trinkwassernetz benötigt werden.

"Es sieht so aus, als ob wir ein paar Dinge klarstellen sollten", schrieb daraufhin Konzernchef Elon Musk auf Twitter. Ein Wasserverbrauch von 372 Kubikmeter pro Stunde aus dem öffentlichen Trinkwassernetz sei womöglich in seltenen Situationen der Fall, aber keine tägliche Routine. (reuters/apa/red)