Nachhaltigkeit : Michaela Fraubaum, OMV: „Was für andere Abfall ist, ist für uns ein wertvoller Rohstoff“

Michaela Fraubaum, Senior Expert Plastic2Oil Feedstock, OMV

Michaela Fraubaum, Senior Expert Plastic2Oil Feedstock, OMV

- © OMV

Im Projekt ReOil entstand die Technologie, um Altplastik zu synthetischem Rohöl zu verarbeiten. In der Folge kann dieses Rohöl bei der mehrheitlich zur OMV gehörenden Borealis zu neuen Kunststoffen verarbeitet werden. Das Verfahren, das in der Pilotanlage in der Raffinerie Schwechat eingesetzt wird, ist Pyrolyse, das recycelte Rohöl kann grundsätzlich zu jedem gewünschten Raffinerieprodukt weiter verarbeitet werden. „Was für andere Abfall ist, ist für uns ein wertvoller Rohstoff“, sagt Michaela Fraubaum, Senior Expert Plastic2Oil Feedstock, OMV.

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Die ReOil-Pilotanlage wurde bereits vollständig in die Raffinerie integriert und hat eine Verarbeitungskapazität von bis zu hundert Kilogramm pro Stunde, was hundert Litern synthetischem Rohöl entspricht. Seit ihrer Inbetriebnahme ist die Pilotanlage insgesamt 13.000 Stunden in Betrieb gewesen und half so, neue Erkenntnisse zur Verbesserung der ReOil-Technologie zu gewinnen.

Nun soll eine größere Anlage mit einer Auslegungskapazität von 16.000 Tonnen pro Jahr errichtet werden. Der Produktionsstart ist für den Anfang des kommenden Jahres geplant. Bis 2025 will die OMV das Verfahren soweit weiterentwickelt und getestet haben, dass man eine Kapazität in industriellem Maßstab erreichen kann. Bis zum Jahr 2026, so die Pläne, soll ReOil zu einer kommerziell tragfähigen, großtechnischen chemischen Recyclingtechnologie werden, die eine Kapazität von 200.000 Tonnen pro Jahr erreicht.

Dieser Text ist ein Auszug aus dem Artikel "Nachhaltigkeit in der Industrie: Diese 10 Menschen sollten Sie kennen"