Digital Engineering : Was passiert, wenn KMU ihre Wertschöpfungskette besser verstehen?
Eine der großen Herausforderungen der heutigen Industrie ist der effiziente Einsatz von Material und Energie. Volatile Rohstoffmärkte mit starken Preissteigerungen und unsichere Lieferketten wirken sich stark auf die Wirtschaftlichkeit produzierender Unternehmen aus.
Vor allem KMU haben oft noch die Möglichkeit, ihren Material- und Energieeinsatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu optimieren und damit ihre Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.
Der gesamte Produktlebenszyklus von der Rohstoffauswahl über die Produktion und Nutzung bis hin zum Recycling bietet Ansatzpunkte zur Senkung des Materialbedarfs und zur Steigerung der Energieeffizienz. In allen Phasen können Potenziale identifiziert und gehoben werden. Alternative, nämlich langlebigere und besser recycelbare Materialien, sind hier nur ein Beispiel.
Weitere Möglichkeiten sind die systematische Reduktion der Materialmenge oder die Diversifizierung der Rohstofflieferkette. Grundlage aller Ansätze sind Daten und Informationen, die durch Sammlung, Analyse und Verknüpfung zu wertvollem Wissen zur Verfügung gestellt werden.
Hier kommt Digital Engineering ins Spiel, das dieses Wissen in Simulationssoftware, Workflows und Datenbanksysteme umsetzt. Erst durch ein tieferes Verständnis auf Produkt- oder Bauteilebene können Potenziale erkannt werden. So eröffnen exakte Materialkennwerte neue Möglichkeiten, indem die Rohstofflieferketten direkt in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.
Mittelständische Unternehmen, die dies bereits tun? Etwa Schwarzmüller, Krones oder Schunk:
Was bringt die digitalisierte Werkstoffauswahl?
Der Maschinen- und Anlagenbauer Krones hat einen digitalen Engineering-Workflow geschaffen, mit dem Form und Wandstärke von PET-Flaschen so optimiert werden, dass sie stabiler und langlebiger sind, ohne auf individuelles Design verzichten zu müssen. Gleichzeitig wird ein erheblicher Anteil an wertvollen Kunststoffressourcen eingespart.
Für den Anlagenbauer Schunk ist die digitalisierte Werkstoffauswahl ein wichtiger Schritt in der digitalen Transformation des Unternehmens. Transparent und nachvollziehbar soll sie die Produktentwickler bei der Entscheidungsfindung für die optimale Werkstoffauswahl nach vorgegebenen Kriterien unterstützen.
Schwarzmüller ist ein Hersteller von gezogenen Nutzfahrzeugen. Die Logistikbranche verlangt nach immer leichteren Transportlösungen, da der Energieverbrauch trotz steigender Volumina sinken soll. Die Entwickler bei Schwarzmüller reduzieren deren Eigengewicht durch simulationsbasiertes Digital Engineering deutlich.