Halbleiter : EU-Chips Act: Wie können Investitionen nach Österreich geholt werden?

Ein fertiger Halbleiter: Die weltweite Produktion soll sich in den nächsten Jahren verdoppeln.
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Ob autonomes Fahren, sichere und nahtlose Kommunikation, Industrie 4.0 oder Smart Home - Mikroelektronik ist in unserer modernen Welt allgegenwärtig.

Die Industriellenvereinigung stuft eine wettbewerbsfähige Mikroelektronikindustrie in Europa als einen Schlüssel für eine energieeffiziente Zukunft ein. Auch für die Versorgungssicherheit sei sie wichtig.

Die Umsetzung des EU-Chips Act würde daher nicht nur die Widerstandsfähigkeit Europas erhöhen, sondern auch die bestehenden Stärken im Bereich der Mikroelektronik stärken. Die EU-Kommission hat bereits das Ziel vorgegeben, den Marktanteil Europas im Halbleiterbereich bis 2030 auf 20 Prozent zu verdoppeln.

Einige Maßnahmen, um dieses Ziel auch zu erreichen, müssen erst noch gesetzt werden. Die EU-Kommission geht dafür von einem Gesamtinvestitionsbedarf von 500 Milliarden Euro aus.

Halbleitermarkt: großes Wachstum vorhergesagt

Da ein vergleichsweise hoher Anteil der Unternehmenserträge in neue Investitionen fließt, zählt die Halbleiterindustrie neben der Energie- und Versorgungswirtschaft zu den kapitalintensivsten Branchen der Gesamtwirtschaft. Öffentliche Fördermittel sind daher zu einem wichtigen Entscheidungsfaktor für Unternehmen bei der Standortwahl geworden.

Für Europa gilt dies umso mehr, als die Wettbewerbsfähigkeit des Kontinents angesichts explodierender Energiepreise und nationaler Präferenzsysteme wie dem US-Inflation Control Act zunehmend unter Druck gerät.

Um Unternehmen Planungssicherheit zu geben und Investitionen nach Österreich zu holen, braucht es laut Industriellenvereinigung faire Wettbewerbsbedingungen. Auch rechtzeitige Vorkehrungen für EU-Förderungen und Kofinanzierungen seien essenziell.

Der weltweite Halbleitermarkt hatte 2021 einen Wert von über 555 Milliarden Dollar. Schätzungen zufolge wird er bis 2030 auf über 1 Billion Dollar anwachsen.

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