Die Reaktion an der Börse ließ nicht lange auf sich warten: Am Mittwoch verlor die AT&S-Aktie zeitweise knapp 25 Prozent an Wert, bevor sie den Handelstag mit einem Minus von fast 20 Prozent beendete. Seit Jahresbeginn hat sich der Wert der Aktie um mehr als 50 Prozent reduziert – ein deutliches Signal für das wachsende Misstrauen der Anleger gegenüber der Entwicklung des Unternehmens.
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AT&S begründet die Anpassung mit einer anhaltenden Marktschwäche und Überkapazitäten bei Leiterplatten sowie IC-Substraten, die erheblichen Preisdruck erzeugen. Während das Unternehmen in der Vergangenheit häufiger seine Prognosen nach oben korrigiert hatte, markierte Februar 2023 einen Wendepunkt: Seitdem reiht sich eine negative Anpassung an die nächste – ein Trend, der auch bei anderen Branchengrößen zu beobachten ist.
Die Mikroelektronikindustrie steht weltweit unter Druck. Überkapazitäten bei Leiterplatten und IC-Substraten sowie ein anhaltender Preiskampf dominieren das Marktgeschehen. Hinzu kommt eine schwächelnde Nachfrage, insbesondere in Schlüsselindustrien wie der Automobil- und Industriebranche. Diese Faktoren treffen auch AT&S hart, insbesondere in Europa, wo das Unternehmen traditionell stark positioniert ist.
Die derzeitige Schwäche im europäischen Automotive- und Industriemarkt hat sich als zentraler Belastungsfaktor herausgestellt. Der Markt befindet sich in einer Phase des Umbruchs, in der traditionelle Wertschöpfungsketten durch die Elektrifizierung und Digitalisierung der Fahrzeuge verändert werden. Unternehmen wie AT&S, die stark auf diesen Markt ausgerichtet sind, müssen ihre Strategien überdenken, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.