Begründet wird der Stellenabbau mit dem gestiegenen Wettbewerbs- und Kostendruck im europäischen Nutzfahrzeugsegment. „Der ohnehin schon hohe Wettbewerbsdruck in unserem Segment hat weiter zugenommen“, erklärt Stefan van Dalen, Geschäftsführer der Business Group Lifecycle Solutions bei Forvia Hella. „In der Folge verbleiben für den Standort Großpetersdorf nicht mehr ausreichend Neuaufträge, um eine nachhaltige Auslastung sicherzustellen. Deshalb müssen wir frühzeitig und vorausschauend auf die veränderten Marktbedingungen reagieren.“ Die Produktionsvolumina im Land- und Baumaschinensektor sind seit Jahren rückläufig. Auch mittelfristig sei keine Besserung in Sicht: „Diese werden auch in 2030 rund zehn Prozent unter dem Niveau von 2023 liegen und sich zudem in Richtung Asien und Amerika verlagern“, so Van Dalen.
Konkret verlor Hella zwei Großaufträge für den Standort im Südburgenland, jeweils mit einem Volumen von rund 50 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre. Dem Werk mit einem jährlichen Umsatz von rund 100 Millionen Euro, fehlt nun die Auslastung - und knapp ein Drittel der Erlöse. Als Konsequenz werden die Montagetätigkeiten bis zur zweiten Hälfte des Jahres 2027 sukzessive ins internationale Produktionsnetzwerk von Forvia Hella überführt. Wie dem Industriemagazin berichtet wird, sollen vor allem Werke in Osteuropa und Südamerika die Montage übernehmen. Die Bereiche Spritzguss und Veredelung sollen am Standort erhalten bleiben.
Für die vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeiter soll es einen Sozialplan geben, den man gemeinsam mit dem Betriebsrat ausverhandeln will. Man wisse, dass die geplante Schließung der Montage und der damit einhergehende Stellenabbau eine harte Entscheidung sei, aber man müsse wettbewerbsfähig bleiben, um weiterhin erfolgreich sein zu können, so Van Dalen.
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