Bosch Stellenabbau 2025 : Bosch beschleunigt Stellenabbau nach Gewinneinbruch

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Der Autozuliefer- und Technologiekonzern Bosch drückt beim Stellenabbau aufs Tempo.

- © Bosch

Der Technologiekonzern und Autozulieferer Bosch treibt den geplanten Stellenabbau weiter voran. "Wir werden weiter intensiv an Kosten und Strukturen arbeiten und uns auf gewinnbringende Geschäftsfelder konzentrieren", erklärte Vorstandschef Stefan Hartung am Donnerstag. In mehreren Unternehmensbereichen sollen Arbeitsplätze wegfallen, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.

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Die Einigung mit den Arbeitnehmervertretern soll zügig erfolgen. "Wir können uns keine Verzögerung mehr leisten, das schwächt unsere Position im Wettbewerb weiter", warnte Hartung. Laut Unternehmensangaben sind die Maßnahmen Teil einer umfassenden Neuausrichtung.

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Betriebsrat kritisiert Vorgehen von Bosch scharf

Bereits seit Mitte 2024 hat Bosch den Abbau von mehr als 12.000 Stellen weltweit angekündigt – nicht nur im Bereich Mobility, sondern auch bei Elektrowerkzeugen und der Hausgerätemarke BSH. Besonders betroffen ist Deutschland: Laut Betriebsrat stehen hier über 6.000 Jobs auf dem Spiel, darunter auch in strategischen Zukunftsbereichen wie Elektromobilität und Softwareentwicklung. Im Vorjahr sank die globale Mitarbeiterzahl um 11.500 auf 418.000. „Bosch geht insgesamt davon aus, dass die Zahl der Arbeitsplätze im Unternehmen weiter abnehmen wird, insbesondere in Deutschland und Europa“, hieß es weiter.

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Der geplante Personalabbau sorgt für massiven Widerstand seitens der Arbeitnehmervertretung. Betriebsratschef Frank Sell beklagt: „Der Arbeitgeber verhandelt in einer Härte, wie ich sie noch nie erlebt habe bei Bosch.“ Gemeinsam mit der IG Metall kritisiert der Betriebsrat insbesondere das Vorgehen im Werk für E-Antriebe in Hildesheim, wo bis 2032 rund 750 von 1.200 Stellen abgebaut werden sollen. Vorschläge zur alternativen Kostensenkung wurden bislang abgelehnt.

Bosch strebt höhere Rendite und langfristiges Wachstum an

Mit Stellenabbau und Restrukturierung verfolgt Bosch ambitionierte wirtschaftliche Ziele. Der operative Gewinn des Konzerns fiel 2024 um ein Drittel auf 3,2 Milliarden Euro. Dennoch plant das Unternehmen, den Umsatz – bereinigt um Zukäufe – im laufenden Jahr um ein bis drei Prozent zu steigern. Die Gewinnmarge, zuletzt auf 3,5 Prozent gesunken, soll deutlich zulegen.

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Die Prognosen bleiben angesichts unsicherer Rahmenbedingungen vorsichtig: Risiken bestehen unter anderem durch volatile Handelsbedingungen und potenzielle zusätzliche Zölle, während Chancen durch internationale Infrastrukturprogramme entstehen. Bis 2030 strebt Bosch ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent an. Für das kommende Jahr wird eine Margensteigerung auf sieben Prozent angestrebt.

Im Kerngeschäft Autozulieferung erzielte Bosch 2024 einen Umsatz von rund 56 Milliarden Euro, bei einer Rendite von 3,8 Prozent (nach 4,4 Prozent im Vorjahr). Im Bereich Elektromobilität sollen 50 neue Projekte in die Serienfertigung überführt werden. Zudem will Bosch durch die Förderung von Start-ups weiteres Wachstum generieren – unter anderem mit einem neuen Wagniskapitalfonds in Höhe von 250 Millionen Euro.

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