Insolvenzen 2025 : Insolvenzen Österreich: Aktuelle Firmenpleiten im Überblick

Wirtschaftslage 2025: KSV1870-Umfrage zeigt düstere Aussichten

29.04.2025 - Die Stimmung in Österreichs Wirtschaft hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verschlechtert. Laut der aktuellen Austria-Business-Check-Umfrage des Kreditschutzverbandes KSV1870 bewerten nur noch 43 Prozent der heimischen Betriebe ihre Geschäftslage als "sehr gut" oder "gut". Das sind sieben Prozentpunkte weniger als im März 2024 – der schlechteste Wert seit Beginn der Corona-Krise 2020. Viele Unternehmen müssen daher ihre Ausgaben drastisch senken.

Als Hauptursache für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten wird das hohe Kostenniveau genannt. Trotz Umsatzsteigerungen bei 41 Prozent der Unternehmen im Vorjahr standen diese Zuwächse stark steigenden Energiepreisen und teuren Lieferantenpreisen gegenüber. Rund 31 Prozent der befragten Unternehmen verzeichneten Umsatzrückgänge, im Handel sogar 40 Prozent.

Besonders drastisch zeigt sich der Einbruch in der Industrie: Hier bewerten nur noch 32 Prozent der Unternehmen ihre Lage positiv – ein Rückgang um 24 Prozentpunkte. Regional ist Vorarlberg mit lediglich 20 Prozent an zufriedenen Betrieben am stärksten betroffen.

Cleen Energy: 9 Mio. Euro Verlust im Jahr 2024: Unternehmen nach Konkurs geschlossen

28.04.2025 - Die Cleen Energy AG, inzwischen behördlich geschlossen nach einem Konkursverfahren, hat im Geschäftsjahr 2024 einen Verlust von 9 Millionen Euro bei einem Umsatz von 7,1 Millionen Euro erwirtschaftet. Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Jahresfinanzbericht hervor.

Das Unternehmen wies zum Jahresende 2024 ein negatives Eigenkapital von 15 Millionen Euro aus. Cleen Energy, das im Februar 2025 Insolvenz anmeldete und im März 2025 gerichtlich geschlossen wurde, hatte zum Zeitpunkt der Schließung rund 19 Millionen Euro Schulden.

Das schon lange kriselnde, börsennotierte Unternehmen Cleen Energy ist in seinen Bemühungen gescheitert, im Rahmen des laufenden Sanierungsverfahrens einen Investor zu finden.
Cleen Energy - © Cleen Energy

Nach Insolvenz: Anlagenbauer Manz wird komplett abgewickelt

24.04.2025 - Nach dem eingeleiteten Insolvenzverfahren der Manz AG, einem deutschen Spezialisten im Anlagenbau, zeichnet sich das Ende des Unternehmens in seiner bisherigen Form ab. Wie Insolvenzverwalter Martin Mucha am Donnerstag mitteilte, seien bereits drei Unternehmenseinheiten in Deutschland, der Slowakei und Hongkong verkauft worden. Für die verbliebenen Tochtergesellschaften in Italien und den USA würden derzeit strategische Optionen geprüft.

Ein bedeutender Schritt in der Abwicklung war die Übernahme des Hauptsitzes in Reutlingen, inklusive rund 300 Mitarbeitenden, durch den US-Elektroautohersteller Tesla.

>>> Tesla-Tochter übernimmt insolventen deutschen Maschinenbauer

Die slowakische Tochtergesellschaft Manz Slovakia, die als Auftragsfertiger für die Halbleiterindustrie, Medizintechnik und Verpackungsbranche tätig ist, wurde mitsamt 240 Mitarbeitern an den malaysischen Investor Greatech Technology veräußert. Der Verkauf unterstreicht das internationale Interesse an spezialisierter Fertigung im Anlagenbau.

Auch die Tochtergesellschaft in Hongkong, die über Standorte für Produktion und Entwicklung unter anderem in China, Taiwan und Indien verfügt, wechselte den Eigentümer. Neuer Besitzer ist der bisherige Geschäftsführer Robert Lin, der das operative Geschäft somit fortführt.

Die Höhe der Verkaufserlöse wurde nicht bekannt gegeben – sie fließen in die Insolvenzmasse ein. „Die Manz AG werde abgewickelt“, so Mucha weiter. An der Börse wird die Aktie des Unternehmens derzeit lediglich mit 35 Cent bewertet – ein dramatischer Rückgang, nachdem die Kreditgeber im Dezember die Finanzierung einstellten und damit die Insolvenz einleiteten.

Kleinstunternehmen tragen Hauptlast der Insolvenzen in Österreich

23.04.2025 - Während in den Medien häufig über spektakuläre Großinsolvenzen berichtet wird, zeigt ein genauerer Blick auf die Zahlen ein deutlich anderes Bild: Die überwiegende Mehrheit der Unternehmensinsolvenzen in Österreich betrifft Kleinstunternehmen. Laut Daten des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV) entfallen mehr als 90 Prozent der eröffneten Firmeninsolvenzverfahren auf Betriebe mit weniger als zehn Beschäftigten sowie einem Jahresumsatz oder einer Bilanzsumme unter zwei Millionen Euro.

>>> Anstieg der Insolvenzen 2024: Höchststand seit Beginn der Aufzeichnungen

In mehr als 60 Prozent der Verfahren bestehen zum Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung keine Dienstverhältnisse mehr. Ebenso häufig – konkret in 61,28 Prozent der Fälle – liegen die Verbindlichkeiten unter 500.000 Euro. Ein Drittel aller Firmeninsolvenzen betrifft nicht protokollierte Einzelunternehmen, also häufig Ein-Personen-Betriebe ohne formale Eintragung im Firmenbuch. Noch deutlicher wird diese Tendenz bei Insolvenzabweisungen mangels Masse: Zwei Drittel (66,39 %) dieser Beschlüsse betreffen solche Einzelunternehmen.

Eröffnet werden Firmeninsolvenzen in der Regel durch Gläubigeranträge. Österreich kann dabei auf eine europaweit einzigartige Sanierungspraxis verweisen: In knapp 30 Prozent der Unternehmensinsolvenzen kommt es zu einem Sanierungsplan mit einer durchschnittlichen Gläubigerquote von rund 43 Prozent. Selbst bei einer Liquidation liegt die durchschnittliche Quote bei knapp 15 Prozent.

Vor diesem Hintergrund spricht sich der AKV klar gegen geplante EU-Vorgaben für ein vereinfachtes Liquidationsverfahren bei Kleinstunternehmen aus. Angesichts der bereits funktionierenden nationalen Insolvenzpraxis befürchtet man hierzulande eine Schwächung bewährter Strukturen.

Palmers AG: Sanierung verschoben – Eigenverwaltung beendet, Gläubigerquote reduziert

22.04.2025 - Die Sanierung der Palmers Textil AG verzögert sich, die Abstimmung über den Sanierungsplan wird auf den 20. Mai 2025 verschoben. Gleichzeitig legt das Unternehmen die Eigenverwaltung zurück. Statt der ursprünglich geplanten 30 % sollen Gläubiger künftig nur noch 20 % Quote erhalten – das gesetzliche Minimum bei Verfahren ohne Eigenverwaltung.

Laut dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) hatte Palmers beim Landesgericht Wiener Neustadt eine Verlegung der Sanierungsplantagsatzung beantragt. Die ursprünglich für den 6. Mai geplante Gläubigerversammlung wird nun auf den 20. Mai verschoben, da Verhandlungen mit Investoren noch nicht abgeschlossen sind. Ohne Investor ist die Umsetzung des Sanierungsplans laut Unternehmen nicht möglich.

Da die neue Tagsatzung außerhalb der gesetzlichen 90-Tagesfrist liegt, endet die Eigenverwaltung. Rechtsanwältin Mag. Nau wird nun zur Masseverwalterin bestellt und übernimmt die operative Geschäftsführung.

ABD0055_20250213 - WIEN - ?STERREICH: ++ THEMENBILD ++ ZU APA0125 VOM 13.2.2025 - Logo an einer Filiale von "Palmers" in Wien, fotografiert am Montag, 3. Februar 2025. Der kriselnde W?schehersteller Palmers ist insolvent. Das Unternehmen hat am Donnerstag, 13. Februar 2025 einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung gestellt. - FOTO: APA/ROLAND SCHLAGER
Die Sanierung der Palmers Textil AG verzögert sich. - © APA/ROLAND SCHLAGER

Am 14. Februar 2025 wurde auf Eigenantrag ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet. Am 22. April fand die Berichts- und Prüfungstagsatzung statt. Insgesamt meldeten 1.543 Gläubiger Forderungen über 76,8 Mio. Euro an, davon wurden 17 Mio. Euro anerkannt. Rund 1.148 Forderungen betreffen 515 Mitarbeiter.

Im Zuge der Sanierung wurden bereits Personal- und Mietkosten reduziert, unwirtschaftliche Verträge gekündigt sowie defizitäre Auslandsfilialen geschlossen – mit Ausnahme von Deutschland und Kroatien. Aktuell befinden sich 47 Filialen in Schließung, betroffen sind 122 Mitarbeiterinnen. Zudem wurden 12 Franchiseverträge beendet. Die Betriebsstätte in Hongkong wurde im Februar geschlossen.

Derzeit betreibt Palmers 70 Eigenfilialen mit 393 Angestellten sowie 63 Franchisefilialen (46 national, 17 international). Löhne wurden bisher stets pünktlich bezahlt. Die Fortführung des Unternehmens wurde vom Gericht bewilligt.

Laut Bericht der Masseverwalterin ist der Sanierungsplan mit 20 % Quote wirtschaftlich sinnvoller als eine Liquidation. Eine Fortführung des Geschäftsbetriebs – insbesondere die Entwicklung neuer Kollektionen – ist jedoch nur mit finanzieller Unterstützung oder einem Investor möglich. Gemeinsam mit potenziellen Investoren soll auch die Neuausrichtung der Marke Palmers weiterverfolgt werden.

Insolvenzverfahren gescheitert: Fassadenbauer MGlass meldet Konkurs an

15. April 2025 - Der oberösterreichische Fassadenbauer MGlass GmbH mit Sitz in Steyregg hat am Dienstag beim Landesgericht Linz einen Konkursantrag gestellt. Hintergrund ist das Scheitern eines Sanierungsverfahrens, das seit Herbst 2023 lief. Die auf Glaskonstruktionen spezialisierte Firma war unter anderem am Linzer Prestigeprojekt Quadrill beteiligt.

Im Rahmen des Insolvenzverfahrens wurde ursprünglich eine 20-prozentige Quote zur Begleichung der Schulden vereinbart. Während die erste Rate von fünf Prozent noch beglichen wurde, blieb die Zahlung der restlichen 15 Prozent aus. Infolgedessen war der Weg in den Konkurs unausweichlich.

Laut Eigenangaben steht ein freies Vermögen von rund 2,1 Millionen Euro unbesicherten Verbindlichkeiten in Höhe von etwa 40 Millionen Euro gegenüber. Damit ist das Unternehmen deutlich überschuldet.

MGlas Haus des Meeres
Auch beim Umbau des Haus des Meeres in Wien war MGlas beteiligt. - © Glas GmbH

Von der Insolvenz betroffen sind über 400 Gläubiger. Neben dem Hauptsitz in Steyregg unterhält MGlass auch Zweigniederlassungen in Wien und Salzburg. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen derzeit 69 Dienstnehmer. Die Löhne und Gehälter wurden laut Angaben bis einschließlich Februar 2025 gesichert. Dennoch plant das Unternehmen eine vollständige Betriebsschließung.

Die Gläubigerschutzverbände Creditreform, AKV Europa und KSV1870 informierten über die aktuelle Entwicklung im Insolvenzverfahren.

SÜBA AG: Insolvenzverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet

Über das Vermögen der SÜBA AG – einer wichtigen Konzerngesellschaft der österreichischen Immobiliengruppe SÜBA – wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das gab der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) bekannt. Die Holding ist eine 100-prozentige Tochter der Hallmann Holding International Investment GmbH, die im Eigentum des Investors Klemens Hallmann steht.

Bereits im Dezember 2024 war die operative Tochterfirma SÜBA Bau und Projekterrichtungs GmbH zahlungsunfähig. Dieses Unternehmen wurde kurz darauf geschlossen. Nun ist auch die Konzernmutter betroffen. Die Insolvenz der SÜBA AG ist laut Unternehmensangaben auf mehrere Faktoren zurückzuführen:

  • Verpflichtungen gegenüber der Tochtergesellschaft
  • ein konzerninternes Cash-Pooling-System
  • das schwierige Marktumfeld in der Immobilienbranche
  • steigende Baukosten, hohe Inflation und veränderte Zinspolitik
SÜBA AG
Über das Vermögen der SÜBA AG wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. - © APA/TOBIAS STEINMAURER

Zum Stichtag 31. Dezember 2023 wies das Unternehmen trotz eines Aktivvermögens von rund 118 Mio. Euro einen Jahresverlust von 23,4 Mio. Euro aus. Der Liquidationswert der Aktiva beläuft sich laut Insolvenzantrag auf lediglich 8,56 Mio. Euro. Insgesamt 95 Gläubiger haben Forderungen in Höhe von rund 219,79 Mio. Euro angemeldet. Derzeit sind bei der SÜBA AG noch 10 Mitarbeiter beschäftigt – deren Löhne wurden bis April 2025 beglichen.

Die SÜBA AG strebt eine Fortführung des Unternehmens an und befindet sich in Gesprächen mit Banken und Finanzgläubigern. Im vorgelegten Sanierungsplan wird den Insolvenzgläubigern die gesetzlich vorgesehene Mindestquote von 20 % angeboten, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Planannahme.

Auch bei der bereits insolventen Tochtergesellschaft SÜBA Bau wird über einen eigenen Sanierungsplan diskutiert. Offen ist, ob die geplanten Restrukturierungen ausreichen, um die SÜBA-Gruppe zu retten – oder ob eine Zerschlagung durch Einzelinsolvenzen bevorsteht.

Mit der Insolvenz der SÜBA AG setzt sich die Krise in der österreichischen Immobilienwirtschaft fort. Steigende Finanzierungskosten, sinkende Nachfrage und hohe Projektkosten bringen immer mehr Projektentwickler in Schieflage.

Gänsweider Metalltechnik: Sanierungsverfahren mit Fortführung

Bereits gestern fand vor dem Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz die Prüfungstagsatzung im Sanierungsverfahren der Gänsweider Metalltechnik GmbH statt. Das am 19. Februar 2025 eröffnete Verfahren mit Eigenverwaltung weist bislang 147 angemeldete Forderungen in Höhe von rund 5,6 Millionen Euro auf, davon wurden rund 4,85 Millionen Euro anerkannt.

Im Zuge der Umsetzung eines Rationalisierungskonzepts wurden mehrere Unternehmensbereiche – darunter die Gewichtsschlosserei, die Verwaltung und die Personalabteilung – geschlossen. Davon betroffen waren elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das verbleibende Unternehmen mit nunmehr 26 Beschäftigten wird unter Aufsicht des Sanierungsverwalters weitergeführt. Weitere Restrukturierungsmaßnahmen sind aktuell nicht vorgesehen.

Gaensweider geschaeftsfelder
Bereits gestern fand vor dem Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz die Prüfungstagsatzung im Sanierungsverfahren der Gänsweider Metalltechnik GmbH statt. - © LUCA GATSCHER/ Gänsweider Metalltechnik

Anstieg bei Firmeninsolvenzen in Oberösterreich – Handel, Bau und Gastronomie besonders betroffen

Oberösterreich verzeichnet im ersten Quartal 2025 einen deutlichen Anstieg bei den beantragten Firmeninsolvenzen. Insgesamt gingen bei den zuständigen Landesgerichten 234 Insolvenzeröffnungsanträge ein – ein Plus von 16,42 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2024 (201 Anträge).

Auch österreichweit setzt sich der Negativtrend fort: Die Insolvenzanträge im Kommerzbereich stiegen von 1.662 auf 1.995 – ein Anstieg von 20,04 %. In absoluten Zahlen liegt Oberösterreich damit hinter Wien (745 Anträge, +26,06 %) und Niederösterreich (336 Anträge, +15,86 %) auf Rang drei. Den höchsten prozentuellen Zuwachs verzeichnete Tirol mit einem Anstieg um 85,71 % (von 77 auf 143 Anträge).

Die Zahl der tatsächlich eröffneten Insolvenzverfahren in Oberösterreich erhöhte sich im ersten Quartal 2025 moderat von 131 auf 133 Verfahren – ein Zuwachs von 1,53 %. Damit liegt das Bundesland unter dem österreichweiten Durchschnitt von +3,94 % (1.134 Eröffnungen gesamt, 2024: 1.091). Von den 133 Verfahren in Oberösterreich entfallen 27 auf Sanierungsverfahren (davon eines mit Eigenverwaltung) und 106 auf Konkursverfahren.

Besonders betroffen zeigt sich erneut der Handel (inkl. Kfz-Reparatur) mit 41 beantragten und 26 eröffneten Verfahren. Es folgen die Baubranche (33 Anträge, 25 Eröffnungen) sowie die Beherbergung und Gastronomie (27 Anträge, 20 Eröffnungen).

Besorgniserregend ist die starke Zunahme an abgewiesenen Anträgen: 101 Insolvenzanträge wurden im ersten Quartal 2025 mangels kostendeckenden Vermögens oder wegen fehlender Zahlungsunfähigkeit abgelehnt – ein Anstieg von 44,29 % im Vergleich zum Vorjahr (70 Abweisungen). Damit liegt Oberösterreich leicht unter dem bundesweiten Schnitt von +50,8 %.

Die größte Insolvenz Oberösterreichs betrifft die Teufelberger Gesellschaft m.b.H. aus Wels mit rund 30 Mio. Euro an gemeldeten Verbindlichkeiten, von denen bisher 13,5 Mio. Euro anerkannt wurden. Das Unternehmen beschäftigte zum Zeitpunkt der Eröffnung 186 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Auf Rang zwei folgt die Sageder Fenster- und Türenwerk GmbH aus Natternbach mit rund 9 Mio. Euro an geschätzten Verbindlichkeiten. Die Prüfungstagsatzung steht hier noch aus. Betroffen sind 57 Dienstnehmer.

Den dritten Platz in Bezug auf die Passiva belegt die Linzer Avocodo GmbH mit Forderungen in Höhe von 5,1 Mio. Euro, wovon bisher etwa 3,5 Mio. Euro anerkannt wurden. Das Unternehmen beschäftigte 126 Personen.

Niederösterreich: Auch 2025 droht ein Rekordjahr an Firmenpleiten

Bereits in der Jahresstatistik 2024 wurde deutlich, dass Niederösterreich ein Rekordhoch an Unternehmensinsolvenzen verzeichnete. Nun deuten die ersten Monate des Jahres 2025 darauf hin, dass sich dieser Negativtrend fortsetzen könnte. Das erste Quartal 2025 zeigt eine besorgniserregende Entwicklung der Firmeninsolvenzen in Niederösterreich:

Entwicklung Firmeninsolvenzen in Niederösterreich 

- © AKV Europa

Im ersten Quartal 2025 ist die Zahl der eröffneten Firmeninsolvenzen in Niederösterreich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,85 Prozent gestiegen, wie der AKV Europa meldet. Insgesamt wurden 216 Insolvenzverfahren eröffnet – das entspricht einem Monatsdurchschnitt von 72 Fällen. Damit liegt der Wert bereits spürbar über dem Durchschnitt des Jahres 2024, obwohl das erste Quartal des Vorjahres zwei Arbeitstage mehr umfasste.

Besonders alarmierend ist der starke Anstieg der mangels Masse abgewiesenen Verfahren. In den ersten drei Monaten des Jahres 2025 lehnten niederösterreichische Gerichte 120 Insolvenzanträge ab – ein Plus von 46,34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Grund: In vielen Fällen fehlte es an ausreichendem Vermögen, um überhaupt ein Verfahren kostendeckend durchführen zu können.

Diese Entwicklung macht deutlich, dass zahlreiche Unternehmen in Niederösterreich ihre finanziellen Reserven vollständig aufgebraucht haben – ein ernstes Signal für die wirtschaftliche Stabilität in der Region.

Firmenpleiten in Wien erreichen neues Rekordniveau

Die wirtschaftlichen Aussichten haben sich zuletzt weiter eingetrübt. Grund dafür sind die anhaltend schwache Konjunktur im Euro-Raum sowie die Unsicherheiten rund um die Wirtschafts- und Zollpolitik der USA. Österreich befindet sich inzwischen im dritten Rezessionsjahr in Folge – und steuert gleichzeitig auf das dritte Jahr mit einer Rekordanzahl an Unternehmensinsolvenzen zu.

Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) in seiner Insolvenzstatistik für das vergangene Jahr berichtet, brachte 2024 österreichweit – und auch in Wien – einen neuen Höchststand an eröffneten Firmenpleiten. Die Zahlen lagen dabei sogar über dem Niveau der Finanzkrise 2007/2008.

Insolvenzen Wien 2023 2024 2025
© AKV Europa

Ein Blick auf das laufende Jahr zeigt: Die Talfahrt setzt sich fort. Allein im ersten Quartal 2025 wurden in Wien 404 Unternehmensinsolvenzen eröffnet – das entspricht einem Anstieg von 1,25 Prozent im Vergleich zum Rekordjahr 2024. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2024 lag der monatliche Durchschnitt bei 126,5 eröffneten Insolvenzen in der Bundeshauptstadt.

Die zehn größten Insolvenzen gemessen an den Passiva im ersten Quartal 2025 betreffen allesamt Unternehmen der Immobilienbranche mit Sitz in Wien. In jedem Fall handelt es sich um eröffnete Insolvenzverfahren, bei denen Projekt- oder Finanzierungsgesellschaften von größeren Immobilienkonzernen betroffen sind.

Eine Ausnahme bildet lediglich die Insolvenz einer Verlassenschaft: Die verstorbene Person war ebenfalls in der Immobilienentwicklung tätig. Die offenen Verbindlichkeiten resultieren hier aus persönlichen Haftungen als Geschäftsführer sowie aus Bürgschaften.

Die größten Verfahren konzentrieren sich auf Unternehmen, die den bekannten Wiener Immobiliengruppen SIGNA/Benko, LNR (Lukas Neugebauer) oder 6B47 zuzurechnen sind.

Firmeninsolvenzen in Österreich 2025: Drittes Rekordjahr in Folge droht

Die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich zeigt im ersten Quartal 2025 ein alarmierendes Bild. Laut aktueller Insolvenzstatistik steuert das Land auf das dritte Rekordjahr an Firmeninsolvenzen in Folge zu. Zwischen Januar und März 2025 wurden insgesamt 1.134 Firmeninsolvenzen eröffnet, was einem Anstieg von 3,94 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2024 entspricht – einem Jahr, das bereits als Rekordpleitenjahr galt.

Besonders drastisch fällt der Anstieg der Insolvenzanträge, die mangels Masse abgewiesen wurden, ins Gewicht. 861 Verfahren wurden eingestellt, da kein kostendeckendes Vermögen vorhanden war – ein massiver Zuwachs von 50,79 %. Diese Entwicklung unterstreicht die prekäre finanzielle Lage zahlreicher Unternehmen, deren Liquiditätsreserven und Aktiva bereits vollständig aufgebraucht sind.

>>> KTM, Kika/Leiner, Signa: Die größten Insolvenzen des Jahres 2024

Inklusive der abgewiesenen Insolvenzverfahren ergibt sich im ersten Quartal 2025 eine Gesamtzahl von 1.995 Firmeninsolvenzen in Österreich. Von diesen Insolvenzen waren 3.861 Dienstnehmer betroffen, ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (5.673 Beschäftigte). Die größte Einzelinsolvenz betraf die Palmers Textil AG, bei der 515 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren.

Ein besonderer Brennpunkt der aktuellen Insolvenzstatistik ist die Herkules Holding GmbH (ehemals Laura Holding GmbH), die mit Verbindlichkeiten in Höhe von 1,023 Milliarden Euro die erste Firmeninsolvenz im Milliardenbereich im Jahr 2025 darstellt. Insgesamt summieren sich die Gesamtpassiva der eröffneten Insolvenzen auf 3,91 Milliarden Euro.

Anzahl Firmeninsolvenzen im ersten Quartal 2025

- © AKV Europa

Ein Großteil dieser Passiva – etwa 3,3 Milliarden Euro – entfällt auf die Immobilienbranche, die sich damit als Krisenzentrum der österreichischen Wirtschaft entpuppt. Innerhalb dieser Branche machen die Kategorien „Grundstücks- und Wohnungswesen“ rund 938 Millionen Euro und „Finanz- und Versicherungsdienstleistungen“ etwa 2,4 Milliarden Euro aus. Bemerkenswert ist, dass von den zehn größten Firmeninsolvenzen nach Passivavolumen neun aus der Immobilienwirtschaft stammen. Zu den besonders betroffenen Unternehmensgruppen zählen SIGNA/Benko, LNR (Lukas Neugebauer) und 6B47.

Erstmals rangiert das Segment „Grundstücks- und Wohnungswesen“ in der branchenbezogenen Insolvenzstatistik Österreichs auf dem fünften Platz. Diese Entwicklung reflektiert die tiefgreifenden strukturellen Probleme im Immobiliensektor.

Trotz der hohen finanziellen Belastung durch Insolvenzen in der Immobilienbranche weist der Handel mit 299 Insolvenzen die meisten Verfahren auf, gefolgt vom Bausektor mit 250 und der Gastronomie mit 167 Fällen. Damit sind Handelsinsolvenzen und Bauinsolvenzen nach wie vor zentrale Bestandteile der wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Land.

Auffällig ist auch, dass 53,53 % der Firmeninsolvenzen in Österreich durch Gläubigeranträge eröffnet werden. Durchschnittlich wurden im ersten Quartal 2025 wöchentlich 87 Insolvenzen österreichweit registriert.

Angesichts der aktuellen Lage geht der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) davon aus, dass im Laufe des Jahres über 4.500 Firmeninsolvenzen in Österreich eröffnet werden. Zählt man die mangels Masse abgewiesenen Verfahren hinzu, könnten bis Jahresende nahezu 8.000 Unternehmensinsolvenzen erreicht werden – ein weiterer historischer Höchststand.

Durchschnittliche Anzahl von Firmen-Insolvenzen 2023 2024 und Q1/2025

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Top 10 Insolvenzen des ersten Quartals 2025 nach Passiva

Bereits im ersten Quartal 2024 wurden in Österreich zwei Firmeninsolvenzen mit Passiva in Milliardenhöhe registriert. Dabei handelte es sich zum einen um die Insolvenz der Familie Benko Privatstiftung mit Verbindlichkeiten in Höhe von rund 2,27 Milliarden Euro, zum anderen um die Insolvenz des Unternehmers Rene Benko, bei der 2,42 Milliarden Euro an Passiva gemeldet wurden. In beiden Fällen sind jedoch erhebliche Teile der Forderungen weiterhin bestritten und befinden sich in Prüfung.

Im Vergleich dazu wurde im ersten Quartal 2025 eine einzelne Großinsolvenz im Milliardenbereich verzeichnet: die Herkules Holding GmbH, die bis zum 26. Februar 2025 noch unter dem Namen Laura Holding GmbH im österreichischen Firmenbuch eingetragen war, meldete Verbindlichkeiten in Höhe von 1,023 Milliarden Euro an.

  1. Herkules Holding GmbH, Passiva in Höhe von 1,023.000.000 Euro 
  2. SPS Primus Holding GmbH, Passiva in Höhe von 527.000.000 Euro 
  3. SIGNA Prime CM 2017 GmbH, Passiva in Höhe von 478.744.000 Euro 
  4. Herkules Finance Holding GmbH, Passiva in Höhe von 341.200.000 Euro
  5. SIGNA Prime 2014 Eins GmbH, Passiva in Höhe von 264.400.000 Euro 
  6. LAURA Warenhaus Premium Immobilien Beteiligung GmbH, Passiva in Höhe von 160.000.000 Euro
  7. Laura Warenhaus Premium Immobilien Co-Invest GmbH & Co KG, Passiva in Höhe von  75.000.000 Euro 
  8. 6B47 Real Estate Investors AG, Passiva in Höhe von 72.222.000 Euro 
  9. Palmers Textil Aktiengesellschaft, Passiva in Höhe von 69.190.000 Euro
  10. LNR WGMS 191 Projekt GmbH, Passiva in Höhe von 69.152.000 Euro