US-Präsident Donald Trump plant, neue Einfuhrzölle auf importierte Fahrzeuge aus der Europäischen Union zu erheben. Konkret steht eine Abgabe von bis zu 25 Prozent im Raum, die europäische Autobauer massiv treffen würde. Besonders betroffen wären deutsche Hersteller wie Volkswagen, BMW, Mercedes-Benz, Audi und Porsche, da sie jährlich Hunderttausende Fahrzeuge aus Europa in die USA exportieren. Trump will eine endgültige Entscheidung „um den 2. April“ bekannt geben, was die EU und die Automobilindustrie unter enormen Zeitdruck setzt.
Trumps protektionistische Handelspolitik
Donald Trump verfolgt seit Jahren eine „America First“-Handelspolitik, die darauf abzielt, die Produktion in den USA zu stärken und Importe zu reduzieren. Bereits während seiner ersten Präsidentschaft hatte er mit Strafzöllen auf europäische Autos gedroht, diese jedoch letztlich nicht umgesetzt.
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Sein Hauptargument: Europäische Zölle auf US-Autos sind höher als umgekehrt. Während die USA nur 2,5 Prozent Zoll auf importierte Pkw erheben, verlangt die EU 10 Prozent für Fahrzeuge aus den Vereinigten Staaten. Trump sieht dies als Wettbewerbsnachteil für US-Hersteller wie Ford und General Motors und möchte die Handelsbedingungen für amerikanische Unternehmen verbessern.
Welche Hersteller wären besonders betroffen?
Die neuen Zölle würden besonders Audi und Porsche hart treffen, da diese bislang keine eigenen Produktionsstätten in den USA haben. Sie wären gezwungen, entweder die zusätzlichen Kosten zu tragen oder ihre Preise auf dem US-Markt deutlich zu erhöhen, was ihre Wettbewerbsfähigkeit einschränken könnte.
BMW und Mercedes-Benz haben bereits Werke in den USA, insbesondere in Spartanburg (South Carolina) und Tuscaloosa (Alabama), wodurch sie zumindest einen Teil ihrer Produktion direkt in den USA abdecken könnten. Dennoch exportieren beide Hersteller viele Modelle aus Europa in die Vereinigten Staaten – vor allem Luxus- und Elektrofahrzeuge, die nicht in den US-Werken gefertigt werden.
Auch Volkswagen könnte in Schwierigkeiten geraten, obwohl das Unternehmen ein Werk in Chattanooga, Tennessee, betreibt. Viele hochpreisige VW-Modelle, darunter der Touareg und zahlreiche Audi-Modelle, werden weiterhin in Europa produziert und in die USA exportiert.
Auswirkungen auf den Automarkt
Sollten die neuen Zölle tatsächlich in Kraft treten, könnten sie weitreichende Konsequenzen haben:
- Preissteigerungen für europäische Autos: Viele Hersteller wären gezwungen, die zusätzlichen Kosten an die Verbraucher weiterzugeben, was europäische Autos in den USA deutlich teurer machen würde.
- Wettbewerbsnachteile für deutsche Hersteller: Während US-Marken profitieren könnten, würde die Nachfrage nach deutschen Autos in den USA möglicherweise sinken.
- Verlagerung der Produktion: Hersteller wie Audi und Porsche könnten gezwungen sein, neue Werke in den USA zu errichten oder verstärkt auf ihre Standorte in Mexiko oder Kanada auszuweichen.
- Handelskonflikt zwischen der EU und den USA: Die EU könnte als Reaktion ebenfalls Strafzölle auf US-Importe erheben, was zu einer weiteren Eskalation des Handelskonflikts führen könnte.