Konzernumbau : Vor der Übernahme: Opel bekommt eine neue Struktur verpasst

Opel trifft Vorbereitungen für die Übernahme durch den französischen Konkurrenten PSA Peugeot Citroen. Der jetzt noch zu General Motors zählende deutsche Autobauer teilte an seinem Hauptsitz in Rüsselsheim mit, alle europäischen Aktivitäten von Opel und deren britischer Schwester Vauxhall sollten gesellschaftsrechtlich unter einem Dach zusammengefasst werden, bevor sie von Peugeot übernommen würden.

Offenbar keine Änderungen bei Rechten der Mitarbeiter und aktuellen Produktionsplänen

Diese Woche hat Carlos Tavares, Chef von Peugeot, beim Besuch der deutschen Regierung in Berlin seine Zusagen bei Standorten und Mitarbeitern von Opel wiederholt. Opel und Vauxhall sollen demnach eigenständig bleiben. Mindestens bis Ende 2018 werde es keine Kündigungen geben. Mehr dazu hier: Zukunft von Opel: PSA-Chef bekräftigt Garantien zu Standorten >>

Der Umbau solle im Laufe des zweiten Quartals umgesetzt werden. Dabei blieben alle Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer erhalten, versicherte Opel. Auch die Vereinbarungen zu den Pensionsplänen blieben bestehen.

Der deutsche Autobauer bekräftigte zudem die getroffenen Produktionszusagen. Demnach soll im Werk in Eisenach ab 2019 der Nachfolger des Kompakt-SUV Mokka X gebaut werden. In Rüsselsheim soll ab dem Ende des Jahrzehnts ein großer SUV vom Band rollen. Auch alle weiteren Vereinbarungen mit dem Betriebsrat blieben gültig. Dies schließe die künftige Auslastung des Entwicklungszentrums in Rüsselsheim ein.

Betriebsräte und Gewerkschaften begrüßen die Zusagen

Arbeitnehmervertretung und IG Metall begrüßten die Zusagen. Sie verwiesen zudem darauf, dass im Zulieferwerk in Kaiserslautern Komponenten für die in Rüsselsheim und Eisenach zugesagten Fahrzeuge gebaut würden.

PSA hatte vor wenigen Wochen mit General Motors (GM) die Übernahme von Opel vereinbart. Der französische Autobauer rückt damit zur Nummer zwei unter Europas Autoherstellern hinter VW auf. Europaweit zählt das Unternehmen dann gut 38.000 Mitarbeiter. Mehr als die Hälfte arbeiten in Deutschland, vor allem in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach. (reuters/apa/red)

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