Coronavirus : UN-Ökonomen erwarten Einbruch der weltweiten Exporte

Die durch die Coronavirus-Epidemie ausgelöste Verlangsamung der industriellen Produktion in China wird nach Angaben der Vereinten Nationen in den kommenden Monaten zu einem Einbruch der weltweiten Exporterlöse führen. Diese könnten sich in den kommenden Monaten um insgesamt rund 50 Milliarden Dollar (rund 44,8 Milliarden Euro) verringern. Am stärksten werde es die EU, USA und Japan treffen.

Das Virus habe "das Potenzial, nicht nur die chinesische, sondern auch die globale Wirtschaft erheblich zu verlangsamen", heißt es in einem in Genf vorgestellten Bericht der UN-Welthandels-und Entwicklungskonferenz (Unctad). Durch seine Rolle als zentraler Produktionsstandort für viele globale Unternehmen dürfte "jede Störung von Chinas Produktion Auswirkungen auf andere Bereiche der regionalen und globalen Wertschöpfungskette" haben, heißt es im Report weiter.

"Es gibt einen Welleneffekt in der gesamten Weltwirtschaft", sagte Pamela Coke-Hamilton, Leiterin der Unctad-Abteilung für internationalen Handel, zu Journalisten in Genf. Nach Angaben des UN-Wirtschaftsexperten Alessandro Nicita werden sich die Auswirkungen voraussichtlich "in zwei oder drei Monaten in den Statistiken manifestieren".

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Die Experten prognostizieren Exportverluste von 15,6 Milliarden Dollar in der Europäischen Union, 5,6 Milliarden Dollar in den USA sowie 5,2 Milliarden Dollar in Japan. Am stärksten betroffen seien die Maschinenbau- sowie die Autoindustrie.

Weltweit wurden bisher mehr als 92.000 Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt. Rund 3.200 Menschen starben an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. (afp/apa/red)

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