Stahlindustrie : Strafzölle: Entgegenkommen gegenüber den USA wird schwierig

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Im Streit um die US-Schutzzölle auf Stahl und Aluminium sieht die EU-Kommission offensichtlich keinen Raum für weitreichende europäische Zugeständnisse. Nach Angaben von Diplomaten informierte die Behörde Vertreter der EU-Staaten darüber, dass ein einseitiges Entgegenkommen der EU bedeutende negative Konsequenzen auf die Beziehungen zu anderen wichtigen Handelspartnern haben könnte.

Auch Japan könnte auf neue Rabatte drängen

Als konkretes Beispiel wurden demnach die Folgen genannt, die eine diskutierte Senkung der EU-Importzölle auf Autos aus den USA haben könnte. Sie könnten zum Beispiel das bereits ausgehandelte Freihandelsabkommen mit Japan bedrohen, weil dann auch die Japaner neue Zugeständnisse fordern könnten, hieß es.

Derzeit laufen weitere Gespräche zwischen Brüssel und Washington

Zwischen den USA und der EU laufen derzeit Handelsgespräche, weil die EU-Staaten bisher nur bis zum 1. Mai von den neuen US-Schutzzöllen auf Stahl und Aluminium ausgenommen sind. Mehr dazu: EU bekommt Ausnahmen bei Strafzöllen - bis Mai >>

In Verhandlungen sollen die USA Zugeständnisse für eine dauerhafte Befreiung von den Abgaben fordern. Symbolisch für die USA interessant wäre dabei eine Senkung des EU-Importzolls auf US-Autos. Er liegt nämlich bei 10 Prozent, während der US-Zoll auf europäische Autos nur 2,5 Prozent beträgt.

Über den Verlauf der Gespräche, die für die EU von Handelskommissarin Cecilia Malmström geführt werden, wurde bisher kaum etwas bekannt. Zuletzt sprach Malmström nach Angaben ihrer Mitarbeiter Anfang der Woche rund eine Stunde per Videokonferenz mit US-Handelsminister Wilbur Ross. (dpa/apa/red)

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