Portrait : Gabriele Punz-Praxmarer: Eine von wenigen

© Michaela Seidl Photographie

Der Sinn für Gerechtigkeit war der große Treiber für Gabriele Punz-Praxmarer, Rechtswissenschaften zu studieren und ein Richteramt anzustreben. „Der Arbeitsmarkt war für junge Juristen Ende der 90er-Jahre in den klassischen Berufsfeldern aber sehr schwierig“, weshalb sie umsattelte und bei KPMG in der Wirtschaftsprüfung einstieg. Aus privaten Gründen wechselte sie nach Tirol in die Montanwerke Brixlegg, wo sie heute als Vorständin die Finanzagenden, den Personalbereich und die IT verantwortet. „Heute bin ich glücklich, dass der Weg so verlaufen ist, im Personalbereich ist Gerechtigkeit täglich gefordert. Der Umgang mit Menschen und das Tragen von Verantwortung bringen viel Freude mit sich.“

Obwohl Frauen in Führungspositionen im Finanzbereich mittlerweile keine Seltenheit mehr sind, fühlte sich Punz-Praxmarer „als eine von wenigen“, es gebe nach wie vor wesentlich mehr Männer als Frauen an der Unternehmensspitze. Vor allem im ländlichen Bereich sei es allerdings für Frauen auch nicht einfach, die Karriereleiter hochzuklettern – Stichwort Infrastruktur und Kinderbetreuungszeiten. Allerdings sei es auch nicht so, dass Manager unabkömmlich sein müssten: „Die technischen Möglichkeiten und Eigenverantwortung für die Zeiteinteilung können in Führungspositionen helfen, Berufliches und Privates zu vereinbaren.“

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