Rittal : "Das war eindrucksvoll": Rittal-F&E-Chef Thomas Steffen über die jüngste Forschungsoffensive

INDUSTRIEMAGAZIN: Gratulation zum 50er. Was macht denn nun Ihre deutsche Produktion so effizient?Thomas Steffen: Der verantwortliche Umgang mit Ressourcen ist in unseren Unternehmensgrundsätzen verankert. Daran orientieren wir uns bei der Produktentwicklung, aber auch in der Produktion. Energieeffizienz ist hier eine messbare Größe. Ein Beispiel bitte ...Steffen: Durch die konsequente Anwendung von Effizienzmaßnahmen konnten wir in unserem Werk in Rittershausen in Hessen von 2006 bis 2010 alle Verbräuche reduzieren: Strom um 16 Prozent, Gas um 28 Prozent und Wasser um 30 Prozent. Dazu haben wir beispielsweise Blockheizkraftwerke eingesetzt. Aber wir stellten auch unsere Lackieranlage auf katalytische Abluftreinigung sowie ein energieeffizientes Nass-in-nass-Verfahren um. Wer treibt denn solche Schritte voran – nur der Vorstand?Steffen: Die Ideen zu Ressourceneinsparungen kommen oft von den Mitarbeitern selbst. Rittal forscht und entwickelt in Herborn sehr offensiv – welche Schritte sind mittelfristig geplant?Steffen: Unsere Lösungsplattform („Rittal – Das System“, Anm.) wird kontinuierlich optimiert. Künftig werden wir Funktionen wie die Klimatechnik noch stärker integrieren. Große Potentiale sehe ich auch im Engineering. Wo Sie nicht unbedingt schlecht aufgestellt sind ...Steffen: Stimmt, mit unserem Schwesterunternehmen Eplan realisieren wir durchgängige Planungstools – denn der Trend geht weg von individuellen Softwarelösungen. Das Energiekapitel wird ja wohl nicht so bald zugeschlagen. Was dürfen wir erwarten?Steffen: Schon zur Hannover Messe haben wir mit unseren „Blue e“-Kühlgeräten unter Beweis gestellt, dass Energieeinsparungen von bis zu 45 Prozent möglich sind. Jetzt entwickeln wir verstärkt alternative Klimatisierungskonzepte. Rittal gehört in Österreich mit 115 Mitarbeitern zu den fünf umsatzstärksten Landestöchtern. Geforscht wird hierzulande aber nicht ...Steffen: Forschung und Entwicklung sind in unserer Unternehmenszentrale in Herborn angesiedelt. Aber es kommt durchaus häufiger vor, dass unsere Produktmanager vor Ort Entwicklungsvorschläge beisteuern. Wie zum Beispiel?Steffen: Österreich war etwa an der Entwicklung einer Profiltür zum Einbau von Kühlmodulen beteiligt. Aber auch an einer speziellen Stromverteilungsschiene. Das war eindrucksvoll.