Nachhaltigkeit : Christian Skilich, Lenzing Pulp: „Wir setzen neue Maßstäbe für die Faserindustrie"

Christian Skilich, CEO, Lenzing

"Das schafft Planungssicherheit. Ein Faktor, der angesichts der aktuellen Entwicklungen am Energiemarkt von entscheidender Bedeutung ist.“ Christian Skilich, CEO, Lenzing Pulp

- © Lenzing

Es ist ein Projekt der Superlative: Auf einer einer Freifläche von rund 55.000 Quadratmetern wird in Lenzing die größte PV-Freiflächenanlage des Landes entstehen und eine Leistung von 5,5 Megawatt liefern. Dazu will Lenzing 16.000 Module montieren, die pro Jahr rund 5.500 Megawattstunden erzeugen – ein Volumen, das dem durchschnittlichen jährlichen Strombedarf von mehr als 1.700 Haushalten entspricht.

Auf den eigenen Produktionshallen produziert die Lenzing AG in der oberösterreichischen Marktgemeinde Lenzing eigenen Sonnenstrom aus Verbund-Photovoltaik-Anlagen. In einer 1. Bauphase erzeugen zwei PV-Anlagen mit gesamt 654 kWp rund 700.000 kWh Strom und damit spart Lenzing über 500 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Ein weit größerer Ausbau der PV-Flächen ist über den Sommer 2022 auf weiteren Dächern und der Deponiefläche geplant. Mit der Erzeugung von Sonnenstrom leistet Lenzing nicht nur einen erheblichen Beitrag zur OÖ Photovoltaik-Strategie 2030, sondern nimmt auch eine wichtige Vorreiterrolle ein. Der Verbund errichtet und betreibt die Anlagen.

„Die Installation von Photovoltaik-Anlagen an unseren Unternehmensstandorten spiegelt unsere ambitionierten Klimaziele und unsere Nachhaltigkeitsstrategie wider und ist darüber hinaus auch ein wichtiger Meilenstein in der Erreichung der oberösterreichischen Photovoltaik-Strategie 2030. Mit dem Ziel bis spätestens 2050 ein Netto-Null-Unternehmen zu werden, war die Entscheidung eigenen Sonnenstrom zu produzieren und mit VERBUND als Partner das PV-Betreibermodell umzusetzen naheliegend. Wir nutzen sowohl unsere Dächer als auch brachliegende Flächen, um mit dem Sonnenstrom aus eigener Erzeugung unsere Klimabilanz zu optimieren und sparen gleichzeitig Kosten. Das schafft Planungssicherheit. Ein Faktor, der angesichts der aktuellen Entwicklungen am Energiemarkt von entscheidender Bedeutung ist“, betont Christian Skilich, Chief Pulp Officer der Lenzing Gruppe.

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Für den Faserhersteller Lenzing ist die Anlage ein wichtiger Zwischenschritt auf seinem Weg in Richtung Klimaneutralität – und zwar global, nicht nur in Österreich. Denn der Sonnenpark, den die Lenzing AG in Oberösterreich errichtet, ist ein wichtiger Teil ihres Energiekonzepts, das unter anderem auch auf eine konsequente Energieeinsparung setzt. Damit und mit der Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen will das Unternehmen bis zum Jahr 2030 seinen CO2-Eintrag um fünfzig Prozent reduzieren und bis zum Jahr 2050 konzernweit klimaneutral werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, wird daher nicht nur in Österreich an der Energieinfrastruktur des Unternehmens gearbeitet. Eine Reihe von Großinvestitionen, derzeit vor allem in Thailand und Brasilien, sollen für noch mehr Klimaschutz und erneuerbare Energie sorgen.

Dieser Text ist auszugsweise in Ausgabe 4/22 erschienen und Bestandteil des Artikels "Nachhaltigkeit in der Industrie: Diese 10 Menschen sollten Sie kennen"