Coronakrise : Auch Thyssenkrupp prüft jetzt Staatshilfen

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© Peter Martens

Der deutsche Industriekonzern Thyssenkrupp prüft wegen der Corona-Krise finanzielle Hilfen durch den Staat. "In welchem Umfang sich diese Krise und die finanziellen Folgen im Zeitablauf auf Thyssenkrupp auswirken werden, ist – wie für andere Unternehmen auch – aus heutiger Sicht noch nicht abschätzbar", erklärte der Konzern auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters.

"Wie andere Unternehmen auch, führen wir deshalb vorsorglich Gespräche und prüfen, ob und welche der von der öffentlichen Hand den Unternehmen angebotenen Finanzierungshilfen für Thyssenkrupp in Betracht kommen."

Die Kassenlage von Thyssenkrupp ist seit Jahren angespannt. Der Konzern ist stark auf die Automobilindustrie ausgerichtet, die durch die Coronakrise noch stärker ins Schlingern geraten ist. In der Stahlsparte werden voraussichtlich Tausende Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen.

Eine Reihe von deutschen Unternehmen haben in der Corona-Krise günstige Staatskredite beantragt. Dazu gehören der Sportartikelhersteller Adidas oder der Reisekonzern TUI.

Neue Strategie weitgehend fertig

Vor wenigen Wochen hatte Thyssenkrupp sich von der lukrativen Aufzugssparte getrennt, wodurch 17 Milliarden Euro in die Kassen fließen sollen. Für Mai hat Vorstandschefin Martina Merz - noch vor Ausbruch der Corona-Krise - eine neue Strategie für den Konzern angekündigt. Dies dürfte nun auch schwieriger werden. Von seiner Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr ist der Ruhrkonzern wie viele andere Unternehmen inzwischen abgerückt.

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Die Strategieentwicklung sei weitgehend abgeschlossen, betonte der Konzern. "Die wesentlichen Eckpfeiler werden dem Aufsichtsrat planmäßig im Mai vorgestellt werden. Für die weitere Ausgestaltung und die konkrete Umsetzung werden wir die Auswirkungen der Coronakrise kontinuierlich analysieren und bewerten." (reuters/apa/red)

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