Luftfahrtindustrie : Airbus - Ziele 2015 übertroffen, neue Milliardenbestellung aus Japan

Der Flugzeugbauer Airbus hat Kreisen zufolge sein Auslieferungsziel für das abgelaufene Jahr übertroffen. 2015 habe Airbus 635 Maschinen an Kunden übergeben, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Samstag unter Berufung auf Insider. Allein im Dezember sollen es 79 Stück gewesen sein.

Im gesamten Jahr 2014 waren 629 Maschinen an die Fluglinien ausgeliefert worden. Ein Sprecher wollte dies nicht kommentieren und verwies auf eine Pressekonferenz am 12. Jänner.

Neue Milliardenbestellung aus Japan

Zudem hat der Flugzeughersteller erstmals seit gut drei Jahren einen Neukunden bei den Airlines für den weltgrößten Passagierjet A380 gewonnen, wie Bloomberg weiter berichtete. Demnach will die japanische Fluglinie All Nippon Airways (ANA) drei A380 kaufen. Die Auslieferung solle 2018 erfolgen.

Nach einem Bericht der japanischen Wirtschaftszeitung "Nikkei" wird der europäische Luftfahrtkonzern drei Superjumbos vom Typ A380 an die größte japanische Fluggesellschaft ANA Holdings Inc liefern. Das Geschäft habe ein Volumen von umgerechnet 1,14 Milliarden Euro, berichtete das Blatt.

Die Flugzeuge sollen ab dem Geschäftsjahr 2018 auf den Linien nach Hawaii und zu weiteren Zielen eingesetzt werden. Die Bestellungen für den A380 sind zuletzt zurückgegangen, weil die Fluggesellschaften wieder mehr auf kleinere zweimotorische Maschinen setzen als auf die viermotorigen Jumbos.

Paris bestellt Militärmaschine ab - und ordert lieber in den USA

Allerdings läuft nicht bei allen Modellen und bei allen Vereinbarungen alles glatt. So hat ausgerechnet Frankreich, also neben Deutschland das Land, in dem sich die wichtigsten Standorte von Airbus befinden, wegen Problemen mit dem europäischen Militärtransportflugzeug Airbus A400M für den Kauf von vier Transportern C130 Hercules des US-Herstellers Lockheed-Martin entschieden.

Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte beim Besuch eines Militärstützpunktes in Jordanien, erhabe den Kauf vor wenigen Tagen abgesegnet. Von Jordanien aus fliegen auch französische Kampfflugzeuge Einsätze gegen die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien. Die Lieferung der C130 könnte nach Informationen aus Militärkreisen 2017 beginnen. Zuletzt hatte Airbus seine europäischen Kunden im Juli über Lieferprobleme informiert. Im Mai war ein A400M bei einem Testflug abgestürzt.

Mehrfache Verzögerungen beim A400M

Der Militärtransporter war für 20 Milliarden Euro für sieben europäische NATO-Staaten entwickelt worden. Die französischen Streitkräfte setzten ihn in Mali ein. Andere Käufer sind Belgien, Großbritannien, Deutschland, Luxemburg, Spanien und die Türkei. Einziger Exportkunde ist bisher Malaysia.

Beim Airbus A400M kam es mehrfach zu Verzögerungen und Kostensteigerungen. Derzeit kann Airbus noch nicht die geplanten hochmodernen Verteidigungssysteme des Flugzeugs gegen Raketen oder gegnerisches Radar installieren. Die Kunden müssen sich daher für eine Standardversion entscheiden oder auf eine spätere Lieferung warten. (dpa/reuters/apa/red)