Kroatien : Uljanik-Werft verschiebt Konkursverfahren: Warten auf Chinesen?

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© Porto di Trieste

Die kroatische Werft "3. Mai" aus Rijeka, eine der beiden Werften aus der angeschlagenen Uljanik-Gruppe, bleibt vorerst von einem Konkurs verschont. Das Handelsgericht in Rijeka hat am Mittwoch die Entscheidung über Konkurseröffnung auf 4. Juli vertagt, berichteten kroatische Medien.

Wie die Richterin betonte, verfüge sie über Informationen, dass der kroatische Staat ernsthaft eine Lösung erwäge - entweder durch eine Übergangsfinanzierung oder Fortsetzung des Betriebs auch bei einer Konkurseröffnung. Das Unternehmen hat bisher Schulden in der Höhe von rund 150 Mio. Kuna (20 Mio. Euro) angehäuft.

Konkurs der Dachgesellschaft Uljanik im Mai

Über die Schwesterwerft "Uljanik" und die gleichnamige Dachgesellschaft wurde bereits im Mai ein Konkurs eröffnet. Der Konkurs der Uljanik-Holding war von der kroatischen Finanzagentur FINA beantragt worden. Das Unternehmen hat seit 200 Tagen blockierte Bankkonten und Schulden in der Höhe von 98 Mio. Kuna (13,2 Mio. Euro) angehäuft. Dazu: Kroatien: Konkurs auch über Uljanik-Dachgesellschaft eröffnet >>

Großer Teil der Dachgesellschaft gehört eigenen Mitarbeitern

Die Uljanik AG ist als Dachgesellschaft der Uljanik-Gruppe alleinige Eigentümerin von elf Tochterunternehmen, darunter der gleichnamigen Werft in Pula. Die Holding besitzt auch 87 Prozent der Anteile an der Werft "3. Mai" in Rijeka

46 Prozent der Dachgesellschaft gehören mehr als 7.000 Kleinaktionären. Das sind überwiegend eigene Mitarbeiter, die bei der Privatisierung im Jahr 2012 den Mehrheitsanteil erworben haben. Der kroatische Staat hält über verschiedene Fonds indirekt rund 25 Prozent. Den Rest halten Investoren, der größte Aktionär ist die führende kroatische Versicherung Croatia Osiguranje mit knapp 10 Prozent.

Übernimmt ein Staatskonzern aus China auch diesen Betrieb?

Im Mai berichteten kroatische Medien, eine erwartete Rettung durch chinesische Investoren sei nach wie vor offen. Vertreter der staatlichen chinesischen China Shipbuilding Industry Corporation (CSIC), haben Anfang Mai die beiden Uljanik-Werften besucht. Danach meinte Premier Andrej Plenkovic, die Chinesen hätten für die kommende Zeit einen weiteren Besuch angekündigt. Medienberichten zufolge sollen Vertreter von CSIC Interesse am Einstieg als ein strategischer Partner signalisiert haben. Doch konkrete Angebote oder Vorschläge von den Chinesen kamen bisher nicht. (red mit apa)

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