Schiffbau : Kroatien: Konkurs auch über Uljanik-Dachgesellschaft eröffnet

Hafen Schiff MSC Hafen Triest Porto di Trieste Export Exporte Import Importe Aussenhandel Meer Italien Adria
© Porto di Trieste

Bei der angeschlagenen kroatischen Schiffsbauer-Gruppe Uljanik werden die Unternehmen eines nach dem anderen in Konkurs geschickt. Am Freitag wurde das Konkursverfahren auch über die Dachgesellschaft Uljanik AG eröffnet. Das Handelsgericht in Pazin sah laut Medienberichten keine Aussichten für eine Verbesserung der prekären Finanzlage beim Schiffsbauer.

Zu Beginn der Woche wurde bereits das Konkursverfahren über die Werft Uljank in Pula, eines der beiden wichtigsten Unternehmen der Gruppe, eröffnet. Bisher sind insgesamt sechs Tochterunternehmen des Schiffsbauers insolvent.

Der Konkurs der Uljanik-Holding war im März von der kroatischen Finanzagentur FINA beantragt worden. Das Unternehmen mit 20 Mitarbeitern hat seit 200 Tagen blockierte Bankkonten und Schulden in der Höhe von 98 Mio. Kuna (13,2 Mio. Euro) angehäuft.

Eine erwartete Rettung durch chinesische Investoren ist nach wie vor offen. Vertreter der staatlichen chinesischen China Shipbuilding Industry Corporation (CSIC), die vor rund zwei Wochen die beiden Uljanik-Werften besucht haben, haben laut Premier Andrej Plenkovic in den nächsten zehn Tagen einen weiteren Besuch angekündigt. Früheren Medienberichten zufolge sollen sie inoffiziell Interesse am Einstieg als strategischer Partner gezeigt haben, konkrete Angebote oder Vorschläge blieben bisher jedoch aus.

Die Uljanik AG ist als Dachgesellschaft der Uljanik-Gruppe alleinige Eigentümerin von elf Tochterunternehmen, darunter der gleichnamigen Werft in Pula. Die Holding besitzt auch 87 Prozent der Anteile an der Werft "3. Mai" in Rijeka, die ebenfalls am Rande der Insolvenz steht: die Eröffnung des Konkursverfahrens wird am 5. Juni erwartet, wenn der nächste Termin des Handelsgerichts in Rijeka stattfindet.

Die Holding gehört zu 46 Prozent in Besitz von mehr als 7.000 Kleinaktionären, überwiegend Beschäftigten, die bei der Privatisierung im Jahr 2012 den Mehrheitsanteil erworben haben. Den Rest halten Investoren, der größte Aktionär ist die führende kroatische Versicherung Croatia Osiguranje mit knapp 10 Prozent. Der Staat hält über verschiedene Fonds indirekt rund 25 Prozent. (apa/red)