Windkraftindustrie : Scharfer Gegenwind für Windanlagenbauer

Deutsche Windanlagenbauer kämpfen mit Preisdruck und Auftragsflaute aus dem vergangenen Jahr. Umsatz und operatives Ergebnis der Hersteller Nordex und Senvion brachen im ersten Halbjahr erneut ein, wie sie mitteilten. Unter dem Strich schrieben die Unternehmen rote Zahlen.

Auktionen statt fixer Einspeisetarife

Wie auch die Mitbewerber Siemens Gamesa oder Vestas kämpfen die beiden Unternehmen damit, dass zwar immer mehr Windräder installiert werden, diese jedoch weniger einbringen als früher. Grund dafür ist der Wechsel von festen Einspeisetarifen hin zu Auktionen. Europaweit finden Ausschreibungen für neue Anlagen inzwischen überwiegend über eine Auktion statt, was Preise drückt. Dies gilt vor allem für Anlagen an Land, da der Markt zunehmend gesättigt ist und Subventionen heruntergefahren werden.

Markt für Onshore ist gesättigt

Der deutsche Markt gilt dabei als besonders schwierig. Nordex-Chef Jose Luis Blanco geht erst ab 2020 von seiner Erholung aus. Die Jahre davor dürften schwierig bleiben. Deshalb expandierten Nordex wie andere Hersteller in neue Märkte. Stärkste Einzelmärkte seien bei den Aufträgen Brasilien, Mexiko und die USA. In Europa seien es Frankreich, die Türkei und Schweden.

Der Umsatz von Nordex brach in den ersten sechs Monaten um mehr als ein Drittel auf 957 Mio. Euro ein. Unter dem Strich schrieb der Konzern einen Verlust von gut 40 Mio. Euro. Bei Senvion rutsche der Umsatz im ersten Halbjahr um fast 44 Prozent auf 466 Mio. Euro ab. (dpa/apa/red)

Aktuell aus der Branche:

Enercon warnt vor einem "Desaster" bei Windturbinenherstellern >>

Siemens Gamesa spürt die Verteuerung bei Stahl >>

Kärntner Stahlbauer errichten riesige Fabrik für Siemens Gamesa >>