Stahlbau : Linzer Donaubrücke: 500 Tonnen Stahl zu wenig berechnet

Die Fertigstellung der neuen Linzer Donaubrücke verzögert sich wegen Planungsmängel um ein Jahr. Der Ersatz für die alte, 2016 abgerissene Eisenbahnbrücke werde wohl erst im Herbst 2021 fertig sein, haben der Linzer Bürgermeister Klaus Luger und sein Stellvertreter Markus Hein in einer Pressekonferenz mitgeteilt.

500 Tonnen Stahl zu wenig berechnet

Bei der Stahlkonstruktion hat es demnach falsche Berechnungen gegeben - es wurden 500 Tonnen Stahl zu wenig eingerechnet.

Zur Erinnerung: Bei der Planung hat der Entwurf des Architekturbüros Marc Mimram Ingénierie aus Paris den Wettbewerb gewonnen. Bauherr ist die "Neue Schienenachsen Linz" im Auftrag der Stadt Linz. Der Bauauftrag ging in einem EU-weiten Vergabeverfahren an ein Konsortium aus MCE, Porr und Strabag. Damals hat diese Arge noch ein Angebot von 57 Millionen Euro auf dem Tisch gelegt. Die örtliche Bauaufsicht übernahm übrigens eine Bietergemeinschaft aus Schimetta Consult ZT und IBK Ingenieurbüro Kronawetter ZT.

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Die neue Brücke soll 400 Meter lang und bis zu 33,7 Meter breit werden und neben zwei Fahrspuren für den motorisierten Individualverkehr sowie Geh- und Radwegen eines Tages auch der geplanten Straßenbahn Platz bieten.

Laut Planungen noch vor der Auftragsvergabe hieß es, dass für den Bau 9.100 Kubikmeter Beton und rund 2.000 Tonnen Bewehrungsstahl zu veranschlagen sind. Für die Brückenbögen, die als Reminiszenz an die alte Eisenbahnbrücke gedacht sind, liefert die Voestalpine etwa 8.000 Tonnen Stahlblech.

Fertigstellung ein Jahr später - und deutlich teurer

Die Fehler bei der Berechnung verzögern aber nicht nur die Bauzeit, sondern treiben auch die Kosten in die Höhe. Statt 76,7 Millionen Euro belaufen sie sich voraussichtlich auf 82 Millionen Euro, was für die Stadt einen Mehraufwand von 5,3 Millionen Euro bedeute, hieß es in den Unterlagen zur Pressekonferenz.

Um wenigstens vor Schulbeginn 2021 die Brücke, die für Pendler aus dem Mühlviertel eine wichtige Donauquerung ist, für den Verkehr freigeben zu können, habe die Stadt mit den Unternehmen eine Bonusregelung vereinbart, so Luger. Für jede Woche Bauzeitverkürzung werde eine Gutschrift von 150.000 Euro gewährt. Diese Vereinbarung greife aber erst ab einer tatsächlichen Bauzeitverkürzung von vier Wochen und sei mit maximal 1,5 Millionen Euro gedeckelt.

(red mit Material von APA)