Autozulieferer : Kurzarbeit in fast allen Werken von Polytec

Aufgrund der Coronavirus-Krise rechnet der oberösterreichische Autozulieferer Polytec für heuer mit "negativen Auswirkungen auf Umsatz und Ertragslage", wie das Unternehmen mitteilte. Ein verlässlicher Ausblick sei wegen der sich laufend ändernden Rahmenbedingungen nicht möglich. Für das Geschäftsjahr 2019 verzeichnete das Unternehmen einen rückläufigen Gewinn.

Kurzarbeit in Oberösterreich, Deutschland und China

Genaue Angaben, wie hoch die Rückgänge heuer ausfallen werden, machte das Unternehmen nicht. Die Produktionsstopps in der Automobilindustrie dürften dem Unternehmen jedoch im laufenden Jahr noch deutlich zu schaffen machen. Bereits jetzt muss sich der Zulieferer den eingeschränkten Arbeitsbedingungen seiner Kunden anpassen. "Wesentliche Automotive-Kunden der Polytec haben einen vorübergehenden Produktionsstopp sowohl in zahlreichen europäischen als auch internationalen Werken angekündigt und teilweise bereits umgesetzt," hieß es.

Auch die Polytec selbst fahre daher ihre Produktion "in Abstimmung mit den Kunden" teilweise oder ganz zurück und schicke Mitarbeiter "bedarfsorientiert" in die Kurzarbeit.

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Derzeit gebe es in fast allen Werken - Ausnahmen sind das Werk in Tianjin, China, sowie in den beiden Werken in Marchtrenk und Bochum (Deutschland) - Kurzarbeit, so ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. Wie viele Mitarbeiter das genau umfasst, konnte zunächst jedoch nicht beziffert werden. Weiter laufe außerdem Produktion im Werk in Ebensee, wo Logistikboxen für den Lebensmitteleinzelhandel hergestellt werden.

Dividendenvorschlag könnte neu evaluiert werden

Unsicher ist neben dem Ausblick auch die Gewinnausschüttung an die Aktionäre. Der Dividendenvorschlag von 0,25 Euro je Aktie sei zwar bereits vom Aufsichtsrat am 12. März bewilligt worden. Der Vorstand und Aufsichtsrat behalte sich jedoch die Möglichkeit vor, den Vorschlag je nach Entwicklung der Folgen der Coronavirus-Krise noch einmal neu zu bewerten. Die Hauptversammlung werde auf unbestimmte Zeit verschoben. Ursprünglich war der 18. Mai als Termin angesetzt.

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Bereits das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 war von einer Flaute in der Automobilbranche beeinflusst. "Die maßgeblichen Veränderungen in der Automobilbranche führten im Stammgeschäft der Polytec Group seit mehreren Quartalen zu Abrufkürzungen und Umsatzeinbußen", hieß es.

So ging der Umsatz 2019 von 636,4 Mio. Euro im Vorjahr auf 627,1 Mio. Euro zurück und das Ergebnis nach Steuern fiel von 30,0 auf 23,1 Mio. Euro. Das Konzernergebnis (nach Minderheiten) verringerte sich im Jahresvergleich um 23,1 Prozent auf 22,4 Mio. Euro. Operativ (Ebit) fiel das Unternehmen von 40,1 auf 32,6 Mio. Euro. (apa/red)

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