Robotik : Kuka im Visier von Chinesen: Konzernchef Reuter betont mögliche "Vorteile"

Der Vorstand von Kuka hat auf der Hauptversammlung in Augsburg vorsichtig für den Vorstoß des chinesischen Elektrokonzerns Midea geworben, mit einer Beteiligung von 30 Prozent beim deutschen Roboterbauer einzusteigen. Vorstandschef Till Reuter sagte, er müsse das ergebnisoffen prüfen. Reuter betonte dabei jedoch, dass das Angebot von Midea "unsere Strategie unterstützen kann".

China sei der größte Robotermarkt weltweit. Kuka wolle seinen Umsatz dort von heute 425 Mio. auf eine Milliarde Euro im Jahr 2020 erhöhen. "Ein Partner, der diese Strategie unterstützt und uns noch besseren Marktzugang verschafft, könnte für Kuka ein Vorteil sein", sagte Reuter.

Kuka ist Weltmarktführer bei Robotern

Kuka ist Weltmarktführer bei Robotern für die Autoindustrie. Der Haushaltsgerätekonzern Midea hält bereits über 10 Prozent an Kuka und will bald mindestens 30 Prozent übernehmen. Der größte Kuka-Aktionär Voith hat sich bisher nicht dazu geäußert. Der württembergische Maschinenbauer hält mehr als 25 Prozent der Aktien.

Paradebetrieb für "Industrie4.0 made in Germany"

Reuter sagte, Kuka stehe "für Industrie 4.0 made in Germany. Das muss auch so bleiben." Midea habe den Erhalt des Hauptsitzes in Augsburg, der Standorte und Mitarbeiterzahlen und den Verbleib der Patente und Kundendaten bei Kuka in Aussicht gestellt. Wie das vertraglich wasserdicht verankert werden könne, werde in den nächsten Wochen ausgelotet. (APA/dpa/red)

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