Intermodalkonzept : Das Zukunftsmodell der Logistik

Davor Sertic, WKW-Spartenobmann Transport und Verkehr, und Stefan Ehrlich-Adám, WKW-Spartenobmann Industrie, vor dem Helrom-Verladesystem am Hafen Wien.

Davor Sertic, WKW-Spartenobmann Transport und Verkehr, und Stefan Ehrlich-Adám, WKW-Spartenobmann Industrie, vor dem Helrom-Verladesystem am Hafen Wien.

- © Florian Wieser

Im Rahmen des Intermodal-Coachings wird von Expertinnen und Experten der Wirtschaftskammer Wien (WKW) gemeinsam mit Wiener Unternehmen ein Konzept erarbeitet, um deren Potenziale für den kombinierten Verkehr zu erschließen. Der Spartenobmann für Transport und Verkehr Davor Sertic weiß: „Ein Zug kann bis zu 52 Lkw ersetzen.“ Deshalb unterstützt die WKW Unternehmen beim Einstieg in den intermodalen Verkehr.

„Wir müssen unsere Emissionen senken, daran führt kein Weg vorbei. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, praxistaugliche Lösungen für die Branche zu finden. Das bedeutet: dieoptimale Zusammenarbeit von Schiene, Wasser und Straße als wichtige Verkehrsträger. Das Ziel ist ganz klar: nicht nur nachhaltiger, sondern auch besser zu werden.“

KMU goes intermodal

Um die Emissionen im Verkehr zu reduzieren, sind Alternativen erforderlich. Eine Möglichkeit ist der intermodale Güterverkehr, bei dem die Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasser kombiniert werden.

Allerdings ist der intermodale Verkehr für KMU oft zu teuer. Deshalb haben wir die neue Arbeitsgruppe „KMU goes Intermodal“ ins Leben gerufen. Zusammen mit Branchenkennern, Experten und Unternehmern wollen wir Modelle und Angebote entwickeln, die es auch KMU ermöglichen, den intermodalen Verkehr zu nutzen. Die erfahrenen Fachleute aus der Logistik- und Transportbranche erarbeiten Routen und führen Vor-Ort-Besichtigungen durch.

Nutzen für Betriebe, hohe Bedeutung für Industrie

„Lkws verteilen Waren von Umschlagterminals in der Region, anstatt tagelang quer durch Europa unterwegs zu sein. Das spart einerseits CO²-Emissionen und reduziert zeitraubende Staus, andererseits werden Lkw-Fahrer entlastet“, bringt es Sertic auf den Punkt.

Mehr Zeit für das Familienleben erhöht die Attraktivität des Berufes und erleichtert den Unternehmen die Suche nach neuen Lkw-Fahrern in Zeiten des Fachkräftemangels. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen profitieren von der Kombination aus Straße und Schiene.

Die Kombination von Straße und Schiene wird für die Industrie immer wichtiger. „Bei den großen Mengen an Gütern, die Industriebetriebe herstellen, ist intermodaler Verkehr ein wichtiges Mittel, um Klimaschutz und wirtschaftlichen Erfolg zu vereinen“, betont Stefan Ehrlich-Adam, Spartenobmann Industrie in der WK Wien.

„Damit leistet auch die Industrie einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von CO²-Emissionen. Am Hafen Wien etwa ist dies mit dem Verladesystem von Helrom bereits gelebte Wirklichkeit.“

Mehr Verkehr auf Schiene

„Wir müssen unsere Emissionen senken, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen. Emissionsfreie Antriebe für die Straße sind aber gerade im Fernverkehr noch nicht so weit. Also müssen wir Alternativen finden, die jeder nutzen kann“, so Sertic.

Der Anteil des Schienenverkehrs im Güterverkehr beträgt in Österreich etwa 31 Prozent. „Wir streben in den kommenden Jahren eine Erhöhung dieses Anteils an und setzen uns daher sowohl in der Wirtschaftskammer Wien als auch auf europäischer Ebene für ein einheitliches, effizienteres und moderneres Bahnsystem ein.“