IV Steiermark zu KV Verhandlungen : Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze nicht aufs Spiel setzen

Stefan Stolitzka, Präsident der IV Steiermark.

Stefan Stolitzka, Präsident der IV Steiermark fordert mehr Verantwortungsbewusstsein bei den KV Verhandlungen.

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Klare Worte findet der Präsident der Industriellenvereinigung Steiermark, Stefan Stolitzka, zu der am Montag von der Arbeitnehmerseite abgebrochenen KV- Verhandlung im Fachverband der Metalltechnischen Industrie: „Sozialpartnerschaft ist per Definition nicht die kurzfristige Optimierung von Partikularinteressen mit standortschädlicher und arbeitsplatzgefährdender Ausprägung. Streiks schaden dem Standort Österreich, hemmen die Investitionsbereitschaft und gefährden damit die Arbeitsplätze der Zukunft", so Stolitzka. Ein Arbeitskampf zur aktuellen Zeit gefährde die Wettbewerbsfähigkeit und somit aktiv auch Arbeitsplätze.

Rituale und Forderungen, die in konjunkturell guten und preisstabilen Zeiten angewandt wurden, können nicht reflexartig in einer Rezession und bei hoher Inflation, negativer Produktivitätsentwicklung und sinkender Wettbewerbsfähigkeit beibehalten werden.
Stefan Stolitzka, Präsident der IV Steiermark

Inflation trifft auch Betriebe, Maßnahmen der Politik nicht ignorieren

Mit der nach wie vor unveränderten Forderung der Gewerkschaft würden Unternehmen in Österreich massiv überfordert. Der Erhalt der Kaufkraft kann in Zeiten hoher Inflation nicht alleinige Aufgabe der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sein. Die Forderung nach Abgeltung der Inflation, begründet mit dem Verlust an Kaufkraft, geht darüber hinaus ins Leere, weil sie steuerliche und fiskalische Maßnahmen der Politik ignoriert. Hinzu kommt, dass auch Unternehmen die (großteils importierte) Inflation zu stemmen haben und der Teuerung in doppelter Hinsicht ausgesetzt wären. „Die Entwicklung der österreichischen Industrie und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist maßgeblich von Erfolgen auf internationalen Märkten abhängig. Die dafür nötige Wettbewerbsfähigkeit nimmt bereits deutlich ab. Es kann nicht im Interesse der Gewerkschaft sein, diese gänzlich aufs Spiel zu setzen,“ so Stolitzka.

„Rituale und Forderungen, die in konjunkturell guten und preisstabilen Zeiten angewandt wurden, können nicht reflexartig in einer Rezession und bei hoher Inflation, negativer Produktivitätsentwicklung und sinkender Wettbewerbsfähigkeit beibehalten werden. Dass die Arbeitnehmer-Seite bereits acht Angebote ausgeschlagen hat, zeugt von der Notwendigkeit, mehr Verantwortungsbewusstsein für das gemeinsame Ziel, sicherer und stabiler Arbeitsplätze in Österreich, zu entwickeln,“ so der IV-Steiermark Präsident abschließend.

Konjunkturelle Aussicht verschlechtert sich

Laut IV-Konjunkturbarometer fällt die Einschätzung des aktuellen Geschäftsganges durch die Unternehmen bereits seit neun Quartalen ununterbrochen – und nun abermals beschleunigt – schwächer aus. Auch die Einschätzung für die Geschäftslage in sechs Monaten verschlechtert sich drastisch und kommt noch weiter in negativem Terrain zu liegen.