Die jüngsten Ankündigungen der USA und der Europäischen Union, die Importzölle auf chinesische Waren, insbesondere Elektrofahrzeuge, erheblich zu erhöhen, könnten tiefgreifende Auswirkungen auf Chinas Wirtschaft haben. Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden hat beschlossen, die Zölle auf chinesische Elektroautos von bisher 25 Prozent auf nunmehr 100 Prozent anzuheben. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die heimische Automobilindustrie vor dem wachsenden Einfluss chinesischer EV-Hersteller zu schützen, die den US-Markt mit preisgünstigen Fahrzeugen überschwemmen. Zusätzlich wurden die Zölle auf weitere chinesische Produkte wie Solarzellen, Halbleiter und medizinische Artikel erhöht. Insgesamt betreffen diese Zollerhöhungen Importe aus China im Wert von 18 Milliarden US-Dollar.
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Diese Handelsbarrieren könnten erhebliche Folgen für Chinas Exportsektor haben. Die USA und die EU sind zwei der größten Absatzmärkte für chinesische Produkte. Höhere Zölle könnten die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Waren in diesen Märkten mindern, was zu einem Rückgang der Exporte führen würde. Eine Studie der Schweizer Großbank UBS prognostiziert, dass neue Zölle in Höhe von 60 Prozent auf alle chinesischen Exporte in die USA Chinas jährliche Wachstumsrate mehr als halbieren könnten.
Zudem könnten diese Maßnahmen zu einer Verlagerung der Handelsströme führen. Eine Analyse des Kiel Instituts für Weltwirtschaft zeigt, dass Zölle von 20 Prozent auf chinesische Elektroautos die Importe in die EU um 25 Prozent reduzieren würden, was einem Handelsvolumen von knapp 4 Milliarden US-Dollar entspricht. Dies könnte die chinesische Automobilindustrie erheblich belasten und zu Überkapazitäten im Inland führen.