Mittelstandsperle Nordfels : Sondermaschinenbauer Nordfels: Die Wertschöpfer
Inhalt
- Woche der Robotik
- Wie Nordfels seine Strategie erwandert
- WEBINAR: Lagerrobotik als Gamechanger!
- "Je komplexer, umso schöner"
- WEBINAR: Kollaborative Robotik für mehr Effizienz – am Beispiel der Blech- und Metallfertigung
- KI und Deep Learning im Sondermaschinenbau
- Branchenexpertise von Automotive bis Pharma
- Nordfels' Erfolgsgeheimnis im Maschinenbau
- Hohe Wertschöpfungstiefe
- Lieblingsprojekte
- Intelligente Maschinen durch KI
- Junge Teams
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Mühlviertler Sondermaschinenbauer: Hauptsitz von Nordfels in Bad Leonfelden
- © NordfelsWoche der Robotik
Liebe Leser*innen,
heute haben wir etwas ganz Besonderes für Sie: Die "Woche der Industrierobotik" vom 2. bis 5. Dezember 2024, komplett online auf allen Portalen!
Steigender Kostendruck, Fachkräftemangel und der Bedarf an Flexibilität in der Produktion & Logistik erfordern innovative Lösungen. Multimedial geben wir spannende Einblicke und die wichtigsten Erkenntnisse rund um den Einsatz von Robotern: Von innovativen Automatisierungslösungen bis hin zu zukunftsweisenden Technologien beleuchten wir eine Woche lang die aktuellen Entwicklungen, Trends und Potenziale.
Wir wünschen Ihnen viel Freude mit unserem außergewöhnlichen Special!
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Wie Nordfels seine Strategie erwandert
Wer bei der Nordfels-Strategie ein Wörtchen mitreden will, sollte gut zu Fuß sein. Denn Mitte Oktober wurde wieder einmal gewandert. "Wir hielten unseren Strategie-Wandertag ab", schmunzelt Edmund Jenner. Der Spezialist für Elektro und Softwaretechnik ist CEO des Sondermaschinenbauers und bildet mit Martin Reingruber, ebenfalls CEO und Maschinenbau-Mastermind sowie CFO Johannes Kaar die Dreierführung des Unternehmens aus Bad Leonfelden. Die Story ist soweit bekannt: 2015 übernahmen die drei die Hammerschmid Maschinenbau GmbH zur Gänze und firmierten das Unternehmen im Folgejahr - just zum 20-Jahres-Jubiläum - in Nordfels um.
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Die Sparte Batterietechnologie wird 2018 in die Voltlabor, der heutigen Miba Battery Systems ausgegliedert. Heute ist Nordfels, der Betrieb in der Maximilianstraße 2, eine Mittelstandsperle, auch wenn sich das Trio mit dem Erfolg nicht brüstet. „Wir sind eher zurückhaltend“, sagt Jenner. Zur Bescheidenheit zählt auch, Wachstumspläne gründlich zu diskutieren. Man erwandert die Strategie für die nächsten fünf oder zehn Jahre im Dreier-Team.
WEBINAR: Lagerrobotik als Gamechanger!
Hawesko zeigt in diesem Webinar, wie AMR-Lagerrobotik den Warendurchsatz steigert und den Personaleinsatz optimiert. Erhalten Sie praxisnahe Einblicke in die Einführung und Systemintegration automatisierter mobiler Roboter. Kostenlos anmelden und Logistik effizienter gestalten!
Wann: Do., 05.12.2024, 10:00 bis 11:00 Uhr
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"Je komplexer, umso schöner"
Schrieb das Unternehmen bisher eine imposante Wachstumsstory, dürfte es in dem Muster weitergehen. Denn aktuell läuft es für den Sondermaschinenbauer - Credo: "Je komplexer die Aufgabenstellung, umso schöner die Herausforderung" - ganz hervorragend. Auch wenn Kunden Investitionsentscheidungen zuweilen aufschieben, liegen hochautomatisierte Maschinen - von der Objekterkennung im Chaos bis zur vollintegrierten, automatisierten Produktionslinie für Lithium-Ionen-Batterien - unleugbar im Trend.
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"Angesichts steigender Personalkosten und der Notwendigkeit, Effizienzpotenziale auszuschöpfen, ist dies ein Schlüsselsegment, das für viele Industriebetriebe von wachsender Bedeutung ist", sagt Jenner. Ein guter Auftragsbestand insbesondere im Bereich der Automatisierung sorgt dafür, dass die kommenden Monate trotz Unsicherheiten mit einigem Optimismus betrachtet werden. Obwohl die Konkurrenz im Sondermaschinenbau nicht schläft und die Kundenanforderungen hoch sind. Was also macht Nordfels - zuletzt auf 80 Mitarbeiter angewachsen - erfolgreich?
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WEBINAR: Kollaborative Robotik für mehr Effizienz – am Beispiel der Blech- und Metallfertigung
Kosten senken, Produktivität steigern: Erfahren Sie im Webinar, wie kollaborierende Roboter (Cobots) die Metallverarbeitung voranbringt. Praxisbeispiele zeigen, wie Prozesse optimiert und flexibel an Anforderungen angepasst werden können. Jetzt kostenlos anmelden!
Wann: Di., 03.12.2024, 14:00 bis 15:00 Uhr
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KI und Deep Learning im Sondermaschinenbau
Obwohl das Unternehmen vom Organisationsmodell heute eher klassisch aufgestellt ist, ist ein Element aus der Start-up-Zeit bis heute geblieben: der Team-Spirit. „Wir haben immer versucht, das familiäre und lockere Klima aufrechtzuerhalten“, sagt CEO Martin Reingruber. Die Zusammenarbeit gleicht weniger der Hierarchie großer Unternehmen, sondern ist eher freundschaftlich geprägt, eine Haltung, die schon seit den ersten Tagen gepflegt wird.
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Und: Im Gegensatz zur heutigen Start-up-Welt, wo oft der schnelle Exit im Vordergrund steht, war die Unternehmensgründung mit einem langfristigen Ziel verbunden: „Etwas aufzubauen und es auch zu Ende zu bringen war und ist immer unsere Mentalität“, sagt Reingruber.
Branchenexpertise von Automotive bis Pharma
Ein Faktor für den Erfolg des Unternehmens liegt freilich auch in seiner Breite. Von der produzierenden Industrie über Food & Pharma sowie Automotive und Elektronik & Battery – das Unternehmen verfügt über Knowhow in mehreren Industrien. In der Pharmaindustrie sind etwa Reinräume und Hygienestandards entscheidend, im Lebensmittelbereich sind ähnliche Themen wichtig. "Unser Branchenwissen erlaubt es uns, von einer Industrie zu lernen und diese Erkenntnisse in andere Bereiche zu übertragen“, sagt CFO Johannes Kaar.
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Pharma und Automotive waren die ersten Bereiche, in denen man Projekte umsetzte. Heute ist man breiter aufgestellt - ein Glücksfall. „Unternehmen, die sich voll auf Automotive konzentriert haben, haben jetzt Probleme, weil der Markt stagniert. "Wir haben uns bewusst nie auf einige wenige Industrien spezialisiert“, sagt Kaar.
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Nordfels' Erfolgsgeheimnis im Maschinenbau
Dazu kommt: „Unsere Kunden bekommen von uns mehr als nur Maschinen“, sagt CEO Edmund Jenner. Während einige Anbieter womöglich nur das Equipment liefern, das exakt das tut, was im Lastenheft steht, denkt Nordfels den Produktionsprozess mit. "Wir übernehmen Verantwortung dafür, dass der gesamte Ablauf funktioniert und nicht nur die Maschine selbst“, sagt Jenner. Ein Beispiel zeigt, wie dieses Prozessdenken funktioniert. Die Annahme: Ein Kunde fertigt ein Aluminiumbauteil, in das Löcher gestanzt werden müssen. Doch die Toleranzen des Bauteils variieren, was eine Herausforderung für den nachfolgenden Produktionsschritt darstellt. „Unser Zugang: Von Anfang an eine Kamera zur Lochfindung mit einzuplanen“, erklärt CEO Martin Reingruber.
„Diese Kamera überprüft das Bauteil und stellt sicher, dass der Prozess auch bei variierenden Toleranzen einwandfrei funktioniert“, sagt er. Dieser Ansatz mag auf den ersten Blick kostspieliger erscheinen – eine zusätzliche Kamera veranschlagt schließlich mit 20.000 Euro –, doch mittelfristig zahlt er sich aus. „Kunden erkennen mitunter oft erst in der Produktion, dass sie mit einer günstigeren Lösung langfristig Probleme bekommen“, sagt Reingruber.
Hohe Wertschöpfungstiefe
Ein weiteres Erfolgsgeheimnis des Unternehmens liegt in der hohen Wertschöpfungstiefe. „Wir haben eine enorme Bandbreite an Know-how im Haus – von der Programmierung bis zum Schweißen", sagt CFO Johannes Kaar. Die Belegschaft ist nahezu gleichmäßig auf Entwicklung und Produktion aufgeteilt. „Wir haben etwa 40 Mitarbeiter in der Produktion und 40 in der Entwicklung", sagt Kaar. Von diesen 40 Entwicklern sind gut 20 Maschinenbaukonstrukteure, etwa zehn beschäftigen sich mit Softwareentwicklung, und der Rest verteilt sich auf Dokumentation, Verwaltung, IT und Service.
Ein prominenter Mitbewerber mit ebenfalls hoher Fertigungstiefe ist der Gurtener Sondermaschinenbauer Fill, ein Unternehmen mit rund 1.000 Mitarbeitern, das man voll respektiert. Kunden von Nordfels kommen zu einem Großteil aus Österreich, insbesondere Oberösterreich, sowie aus dem benachbarten Bayern. „Unsere Kunden sind in einem Radius von drei bis vier Autostunden um uns herum ansässig, aber die Produkte gehen dann natürlich in die ganze Welt“, sagt Kaar.
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Lieblingsprojekte
In einer Zeit, in der immer mehr Dokumentationspflichten und Regulierungen aus Europa auf Unternehmen zukommen, könnte dies für viele als Herausforderung empfunden werden. Doch das Unternehmen aus Bad Leonfelden tickt auch da ein wenig anders. „Wir haben eine Grundphilosophie: Wir jammern nicht“, sagt CEO Edmund Jenner. „Natürlich gibt es viele Anforderungen, aber wir sehen das nicht als Problem. Wir lösen die Aufgaben einfach.“
Lieblingsprojekte seien solche, bei denen die Gesamtmaschine plus Robotik plus Vision-Systeme zu liefern seien, um komplexe Aufgaben zu bewältigen. „Wir haben uns in den vergangenen Jahren intensiv im Bereich der Bildverarbeitung aufgebaut – von 2D- bis hin zu 3D-Vision-Systemen“, sagt Jenner.
Intelligente Maschinen durch KI
Mit der zunehmenden Integration von Deep Learning und KI werden Maschinen zweifelsohne intelligenter. Diese Technologien ermöglichen es Maschinen, selbstständig Entscheidungen zu treffen und komplexe Muster zu erkennen, die für einen optimalen Produktionsablauf erforderlich sind. „Wir sind hier nicht nur am Ball, wir sind anderen sogar einen Schritt voraus“, sagt CEO Martin Reingruber. Ein Beispiel dafür ist der Deep-Learning-Kurs, den das Unternehmen kürzlich für das gesamte Software-Team organisiert hat. „Selbst SPS- und Roboterprogrammierer hatten daran verbindlich teilzunehmen", sagt Reingruber.
Junge Teams
Und dann ist da noch eine Auffälligkeit die Alterskohorte im Unternehmen betreffend. „Unser Durchschnittsalter liegt bei 27 Jahren, bei den Programmierern sogar noch niedriger“, sagt CFO Johannes Kaar. Der in finanziellen Fragen das Unternehmen recht konservativ führt, wie er selber sagt. „Wir investieren, wenn wir die Mittel dafür haben. Wir wachsen organisch und schultern unsere Investitionen zum Guteil aus eigenen Ersparnissen“, sagt Kaar. Schulden werden dabei in einem gut überschaubaren Rahmen aufgenommen.
Dieses beständige Wachstum sorgt dafür, dass das Unternehmen seine Unabhängigkeit bewahren kann. „Wir müssen nicht ständig verdoppeln. Unser Ziel ist es, stetig zu wachsen und uns in Ruhe weiterzuentwickeln“, sagt Kaar. Das sehen auch die Kollegen so. „Johannes kümmert sich darum, dass wir den Rücken frei haben", schmunzelt CEO Jenner.