Gummiindustrie : Semperit eröffnet 6 neue Anlagen
Was hat der Wiener Gummiindustriekonzern Semperit mit malaysischen Handschuhen zu tun? Antwort: 21 Millionen Euro.
So viel steckt der Gummihersteller nämlich seit Herbst 2020 in die Errichtung sechs zusätzlicher Tauchanlagen („P7+“) für die Handschuhproduktion in der malaysischen Niederlassung in Kamunting. Heute wurden die neuen Produktionslinien mit einem Ausstoß von 1,8 Mrd. Stück pro Jahr von CEO Karl Haider und COO Kristian Brok eröffnet.
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Der modernste Werkskomplex am Standort Kamunting, genannt P7, verfügt somit nun über 18 Produktionslinien mit einer Zielkapazität von insgesamt 5,4 Mrd. Stück Handschuhen; 12 Produktionslinien waren in einer ersten Investitionsphase zwischen 2015 und 2017 errichtet worden.
„Die Errichtung der P7+ dient dem Werterhalt in unserem malaysischen Sempermed-Werk und stellt den Abschluss der 2017 eingeleiteten erfolgreichen Restrukturierung dar, auf deren Basis wir beachtliche Effizienzgewinne erzielt haben“, sagt Karl Haider, CEO der Semperit-Gruppe.
„Da es sich bei P7+ um halbautomatische Linien handelt, liegt der Personaleinsatz unter jenem in anderen Werksteilen. Auch die Gesamtanlageneffektivität ist hervorragend und der Gasverbrauch geringer als in den anderen Bereichen unseres malaysischen Standorts“, ergänzt COO Kristian Brok. Dank größerer Flexibilität können künftig auch neue Handschuhtypen hergestellt werden.
Spätestens seit Corona ist der Welt klar, wie wichtig Gummihandschuhe sind. Im Zuge der Pandemie arbeitete Semperit nämlich mit dem Krisenstab der österreichischen Bundesregierung zusammen. Beschlossen wurde in der Kooperation die Lieferung von 60 Millionen Schutzhandschuhen der Sparte Sempermed aus Malaysia. Die Handschuhe waren zur Versorgung des medizinischen Personals in Österreich gedacht.
Semperit entwickelt und produziert in den Sektoren Medizin und Industrie hochspezialisierte Produkte aus Kautschuk. Der Vertrieb erfolgt in über 100 Länder weltweit. Zur Produktpalette gehören Untersuchungs- und Operationshandschuhe, Hydraulik- und Industrieschläuche, Fördergurte, Rolltreppen-Handläufe, Bauprofile, Seilbahnringe und Produkte für den Eisenbahnoberbau.
Die Gruppe beschäftigt weltweit rund 6.900 Mitarbeiter, davon rund 3.600 in Asien und rund 900 in Österreich, und zwar in Wien und am Produktionsstandort in Wimpassing in Niederösterreich.