Kernkraft : Schweden findet Lösung für Atommüll

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Schweden will ein Endlager für Atommüll bauen, in dem der hoch radioaktive Abfall die nächsten 100.000 Jahre sicher aufbewahrt werden soll. Die verbrauchten Brennelemente sollen 500 Meter tief im Felsgestein nahe dem Kernkraftwerk Forsmark vergraben werden.

"Damit stellen wir sicher, dass wir Kernenergie für den Übergang zur ersten Industrienation der Welt nutzen können, die auf fossile Kraftstoffe verzichtet", sagt die schwedische Umweltministerin Annika Strandhall. Das geplante Endlager sei Ergebnis von 40 Jahren Forschung und Erkundung.

Die Regierung in Stockholm rechnet damit, dass irgendwann in den 2040er Jahren das letzte Atomkraftwerk vom Netz geht. Nach etwa 70 Jahren, wenn die Schächte des Endlagers gefüllt sind, sollen die Zugänge mit Bentonit-Ton aufgefüllt werden, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Dann wird die Anlage auch dauerhaft versiegelt.

Im Gegensatz zu Deutschland und Österreich wird in mehreren europäischen Ländern Atomenergie als Übergangstechnik angesehen, um möglichst ohne Ausstoß von Treibhausgasen die Umstellung auf erneuerbare Energien zu schaffen. Auch die EU will Kernenergie als nachhaltig einstufen. Schweden hat sich zwar 1980 für den Ausstieg aus der Atomenergie entschieden, 2016 wurde aber beschlossen, die sechs existierenden Reaktoren weiter Strom produzieren zu lassen. Auch neue Reaktoren könnten an den Standorten errichtet werden, momentan werden sie aber als zu unwirtschaftlich angesehen.