Versicherungen : Rückversicherer auf der Flucht: Immer mehr Institute verlassen Russland

Andreas Brandstetter, Vorstandsvorsitzender Uniqa Insurance Group, ist laut dem Industriemagazin Ranking der wichtigste Manager in Österreichs Industrie.

Uniqa-Chef Andreas Brandstetter: In der Ukraine auf alle Eventualitäten gerüstet

- © UNIQA/keinrath.com

Swiss Re zeichnet bis auf weiteres kein neues Geschäft mit russischen und belarussischen Kunden, unabhängig davon, ob diese sanktioniert seien oder nicht. Bestehendes Geschäft mit russischen Kunden wird nicht erneuert, teilte die Bank am Montag mit.

Swiss Re folgt damit dem Beispiel anderer international tätiger Versicherer. So hat etwa bereits die Zurich Insurance Group angekündigt, kein Neugeschäft mit russischen Firmen zu zeichnen und bestehende Verträge nicht zu erneuern.

Auch Allianz erklärte am Montag sie schließe in Russland und Belarus
kein Neugeschäft mehr ab und fahre das bestehende Engagement „in geordneter Weise maßgeblich zurück“. Zudem investiere sie in Russland und Belarus nicht mehr in Kapitalanlagen für ihre Kunden. Die Versicherungsmakler Willis Towers Watson, Marsh und Aon ziehen sich ebenfalls zurück.

Von österreichischen Versicherern ist unter anderem die Insurence Vienna Insurance Group (VIG) in der Kriegsregion tätig. Sie hat den Geschäftsbetrieb in der Ukraine komplett eingestellt. Sämtliche Geschäftsstellen sind geschlossenAm ukrainischen Versicherungsmarkt ist die VIG die Nummer 3, hinter der UNIQA, die den zweiten Rang belegt.

Die UNIQA ist in der Ukraine mit 150 Mio. Euro in Assets investiert, in Russland mit weiteren 350 Mio. Euro. Zu beginn des Kriegs war zu hören, dass der Konzern für seine Tochter in Kiew bereits vorweg alle möglichen Vorkehrungen für eine Fortführung der Geschäftstätigkeit und die Sicherheit der Belegschaft getroffen hat. Das betreffe auch die Datensicherheit und die Möglichkeit einer Notfall-Kommunikation via Satellit. Als maximale Negativfolge kann man sich momentan die zusammen 30 Mio. Euro Ertragsbeitrag im Jahr aus beiden Ländern vorstellen. (apa/red/pd)