Rechenzentren bei Wien : Microsoft baut drei Rechenzentren bei Wien: Start Ende 2024 erwartet

Rechenzentrum Datencenter

Microsoft-Rechenzentren bei Wien bis Ende 2025 in Betrieb

- © Anton Gvozdikov - stock.adobe.com

Der Technologiekonzern Microsoft errichtet in der Nähe von Wien drei Rechenzentren. Das bereits im Jahr 2020 angekündigte Projekt werde "in den nächsten ein bis eineinhalb Jahren" starten, erklärte Hermann Erlach, Chef von Microsoft Österreich, am Dienstag gegenüber Journalisten. "Es hat bisserl länger gedauert als wir ursprünglich gedacht haben", gestand er. Ursprünglich war die Eröffnung für 2024 mit einem Investitionsvolumen von rund einer Milliarde Euro geplant.

>>> Machine Vision - die bunten Pläne der Industrie

Einen konkreten Zeitplan zur Fertigstellung gibt es von Microsoft noch nicht. Die Bauzeiten hängen auch von der Verfügbarkeit der Hardware ab, und laut Erlach ist "so etwas in Österreich zu bauen ist nicht gerade der einfachste Prozess". Er fügte hinzu: "Aber es ist schön, dass das Projekt in Österreich gelandet ist." Das erste Rechenzentrum ist bereits im Rohbau abgeschlossen und wartet nur noch auf die Installation der Computer-Hardware.

Nie mehr die wichtigsten News aus Österreichs Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in Ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung!

Österreich punktet als Standort

Österreich punktet als Standort mit viel grüner Energie, stabiler Stromversorgung, politischer Stabilität, Erdbebensicherheit und einer engen Vernetzung von Microsoft mit lokalen Partnerunternehmen, erklärte Erlach, der von "Data Center" spricht.

Die Kapazität der drei Zentren decke den erwarteten Bedarf in Österreich, obwohl es bereits zahlreiche freie Rechenzentrumskapazitäten im Land gibt. Das Hauptziel sei weniger, viele externe Kunden anzuziehen, sondern vielmehr, von diesen Zentren aus Serviceleistungen anzubieten. Der Standort biete auch Sicherheit für jene, die ihre Daten in Österreich speichern möchten. Internationale Firmen würden hingegen meist die europäische Datensicherheit bevorzugen. Für österreichische Behörden könnte dies jedoch interessant sein, obwohl die Einschränkung auf Österreich auch höhere Kosten bedeuten könne.

>>> Nachhaltigkeit für die Digitalisierung: Wie Rechenzentren nachhaltiger werden

Zum laufenden Datenschutzverfahren aufgrund einer Beschwerde von noyb bezüglich der Bildungssoftware 365 Education äußerte sich Erlach kaum. Das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen und die Vorwürfe würden geprüft. Eine inhaltliche Stellungnahme werde es erst nach der Reaktion der Datenschutzbehörde geben. Er betonte, dass es sich nicht um ein spezifisches Thema für Österreich handle.

Die von Max Schrems mitgegründete Organisation noyb hat Microsoft kürzlich vorgeworfen, die Verantwortung für den Datenschutz auf Schulen abzuwälzen und Kinder heimlich zu tracken. Es wird diskutiert, ob einzelne Administratoren an den Schulen für den Datenschutz verantwortlich sein sollen oder ob Microsoft hier mehr Verantwortung übernehmen müsse.

Schulsoftware von Microsoft in der Kritik

Der Technologiekonzern Microsoft steht in der Kritik, die Privatsphäre von Kindern zu verletzen. Die von Aktivist Max Schrems mitbegründete Organisation noyb hat beim österreichischen Datenschutzbehörde eine Beschwerde eingereicht. Laut noyb schiebt Microsoft die Verantwortung für den Datenschutz bei der Bildungssoftware 365 Education auf die Schulen ab und überwacht Kinder heimlich.

Die Datenschutzbehörde untersucht die Vorwürfe derzeit. Das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen, und die Vorwürfe würden geprüft. Eine inhaltliche Stellungnahme werde es erst nach der Reaktion der Datenschutzbehörde geben. Erlach betonte, dass es sich nicht um ein spezifisches Thema für Österreich handle.

>>> Datencenter: Was sie können, was sie kosten

Noyb argumentiert, dass es nicht den einzelnen Administratoren an den Schulen überlassen sein sollte, für den Datenschutz zu sorgen. Vielmehr müsse Microsoft hier eine größere Verantwortung übernehmen. Es geht um die zentrale Frage, ob der Softwareanbieter ausreichende Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre von Kindern ergreift oder ob die Verantwortung bei den Bildungseinrichtungen liegt.

Diese Entwicklungen werfen ein kritisches Licht auf die Datenschutzpraktiken von Microsoft und ihre Auswirkungen auf die Privatsphäre von Schülern. Während die Untersuchung noch andauert, bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen sich daraus ergeben werden und ob Microsoft seine Datenschutzrichtlinien anpassen muss.