Persil und Pritt : Konzernumbau bei Henkel: Operativer Gewinn soll höher ausfallen

Der Konzernumbau bei Henkel trägt erste Früchte
- © HenkelBeim deutschen Konsumgüterhersteller Henkel sind die Früchte des Konzernumbaus geerntet. Vorstandschef Carsten Knobel setzt auf mehr Gewinn im Jahr 2024 - auch dank der Einsparungen. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir auf einem guten Weg sind", betonte er am Montag. Um die Kosten zu drücken und das Wachstum anzukurbeln, hatte Knobel das Kosmetikgeschäft mit dem Waschmittelgeschäft zusammengelegt. Das zweite Standbein des im DAX notierten Konzerns ist das Geschäft rund um Klebstoffe.
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Wie der Hersteller von Pritt und Persil weiter mitteilte, erwartet Henkel im laufenden Jahr ein organisches Umsatzwachstum zwischen 2 und 4 Prozent. Die bereinigte operative Umsatzrendite (EBIT-Marge) soll nach 11,9 Prozent im Vorjahr zwischen 12 und 13,5 Prozent liegen. 2023 hatte Henkel höhere Preise für seine Produkte durchsetzen können. Auch dadurch stieg der Umsatz organisch - also ohne Zu- und Verkäufe - um 4,2 Prozent.
Rückzug aus Russland macht sich bemerkbar
In den realen Umsatzzahlen machte sich allerdings die Trennung vom Russlandgeschäft bemerkbar: Der Konzernumsatz lag mit 21,5 Milliarden Euro nominal 3,9 Prozent unter Vorjahr. Das bereinigte betriebliche Ergebnis ist um 10,2 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro gestiegen - der neue Unternehmensbereich Consumer Brands konnte seinen Gewinn steigern. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 1,85 Euro je Vorzugsaktie erhalten.
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Beim Konkurrenten Beiersdorf lief es 2023 noch besser. Der Konzern hatte dank florierender Geschäfte mit Körperpflegeprodukten rund um Nivea Rekordergebnisse eingefahren. Der Umsatz stieg 2023 organisch um 10,8 Prozent auf den Rekordwert von 9,5 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr hatte Beiersdorf ein organisches Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.
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Preiserhöhungen hatten die Umsätze in der gesamten Konsumgüterbranche beflügelt. Die Unternehmen reagierten damit auch auf gestiegene Rohstoff- und Energiekosten. Im laufenden Jahr würden die Preiserhöhungen aber an Dynamik verlieren, hatte Beiersdorf prognostiziert.

Zukauf in China
Mit einem Zukauf in China baut der Konsumgüterkonzern Henkel sein Haarpflegegeschäft aus. Henkel übernimmt in der Volksrepublik die Marke Vidal Sassoon vom Konkurrenten Procter & Gamble. Das teilte der Düsseldorfer Hersteller von Pritt, Persil und Schwarzkopf Anfang Ferbruar mit.
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Das Portfolio von Vidal Sassoon ist auf höherpreisige Shampoos und Conditioner ausgerichtet und bedient damit das Premiumsegment. Damit werde ein Umsatz von mehr als 200 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2022/2023 erzielt, hieß es. Wie ein Henkel-Sprecher auf Anfrage ergänzte, liegt der Kaufpreis bei rund 300 Millionen Dollar.