Ohio, South Carolina oder doch Tennessee? 2025 wird für HPW ein Wahljahr: Die Linzer werden die "site selection" in den USA vornehmen. Eigentlich wollte der Hersteller von isolierten Flachdrähten - Jahresumsatz 2023/24: 160 Millionen Euro - nach ursprünglichen Plänen bereits 2025 in Übersee mit der Serienproduktion starten. Doch es kam ein wenig anders. Am Vorhaben, nicht ohne Auftrag nach Amerika zu gehen, hat sich nichts geändert. Doch statt einer Großnominierung aus der Elektromobilität gibt es jetzt derer vier in überschaubarerem Rahmen. "Das Volumen verteilt sich damit auf mehrere Beine, das Klumpenrisiko ist gebannt", kann Harald Lackner, CSO des Unternehmens, dem einiges abgewinnen.
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Der Deutsch-Mexikaner Jan Seumenicht, seit 20 Jahren im Automotive-Geschäft tätig und ein höchst erfahrener Mann im Aufbau von Werken wie zuletzt für ZKW in Mexiko, soll das HPW-Werk hochziehen. Um erstmal die Zeit zu überbrücken, leitet er ab Jänner in Österreich die Extrusionsfertigung. 2026 will HPW in den Staaten dann "Zug um Zug die Produktion aufnehmen" und das Werk auftragsbezogen ausbauen. Für Lackner, der in den USA lebte und das Land von innen gesehen hat, macht der Schritt - auch nach der Wahl Trumps - Sinn. "In punkto Energieverfügbarkeit und -kosten ist es günstiger in die USA zu gehen als nach Mexiko", sagt er. Und er erwartet infolge des republikanischen Sieges als lokaler Produzent keine großen Auswirkungen. Trump werde die lokale Industrie stützen. "Wir gehen davon aus, dass sich das auch in zusätzlichen Importzöllen niederschlägt". Die Entscheidung, den HPW-Standort in den USA aufzubauen, sei vor diesem Hintergrund "absolut richtig gewesen“, sagt Lackner.