Ferrari Elettrica : Ferrari-Elektroauto enthüllt: Spektakuläres PS-Monster mit Formel-1-DNA

Ferrari E-Auto

Ferrari hat im Rahmen des Capital Markets Day das erste vollelektrische Modell seiner Geschichte vorgestellt – allerdings zunächst nur im "Rohbau".

- © Ferrari

Der italienische Luxuswagenhersteller Ferrari hat am Donnerstag erstmals ein vollelektrisches Fahrzeug präsentiert. Der Wagen besitzt vier Türen und Sitze, liefert über 1.000 PS, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 310 km/h und kommt auf eine Reichweite von mehr als 530 Kilometern. Die Vorstellung erfolgte im Rahmen des „Capital Markets Day“ in Maranello und markiert einen zentralen Schritt in Ferraris Strategie der technologischen Offenheit.

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„Heute ist ein historischer Tag. Dieses Modell wird unser Portfolio erweitern – und es ist eine Gelegenheit, unsere Kundenbasis zu vergrößern“, erklärte CEO Benedetto Vigna. Die Entwicklung des Fahrzeugs sei das Ergebnis langjähriger Forschung, die 2009 mit hybriden Technologien begann, inspiriert von der Formel 1. Vigna betonte zudem, dass Ferrari seinen Kunden künftig alle verfügbaren Antriebsarten anbieten wolle – vom Verbrenner über Hybrid bis hin zum Elektroantrieb.

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Ferrari Elettrica: Elektroantrieb trifft auf das klassische Ferrari-Erlebnis

„Wir wollen Menschen in die Ferrari-Familie aufnehmen, die ausschließlich Elektroautos fahren möchten – und dennoch das Ferrari-Erlebnis suchen“, so Vigna weiter. Anfang 2026 soll erstmals das Interieur-Design des neuen Modells gezeigt werden; die vollständige Weltpremiere ist wenige Monate später vorgesehen.

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Auch Ferrari-Präsident John Elkann hob die Bedeutung des neuen Modells hervor: „Der neue Ferrari Elettrica zeigt erneut unseren Anspruch, technologischen Fortschritt mit kreativem Design und handwerklicher Perfektion zu verbinden. Dieses Modell ist Ausdruck unseres unvergleichlichen Know-hows in der Fahrzeugintegration.“

Benedetto Vigna, Ferrari: "Wir wollen Menschen in die Ferrari-Familie aufnehmen, die ausschließlich Elektroautos fahren möchten."

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Ferrari Elettrica als Ausnahme: Vollelektrische Modelle bleiben die Minderheit

Trotz der Vorstellung des Elettrica setzt Ferrari mittelfristig auf einen geringeren Anteil rein elektrischer Modelle als bislang geplant. Laut einer Kapitalmarktpräsentation in Mailand soll der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge bis 2030 bei nur noch 20 Prozent liegen – ursprünglich war ein Anteil von 40 Prozent vorgesehen.

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Stattdessen sollen ebenfalls 40 Prozent der Modelle weiterhin mit klassischem Verbrennungsmotor ausgestattet sein. Die übrigen 40 Prozent sollen als Hybridfahrzeuge mit kombiniertem Elektro- und Verbrennerantrieb auf den Markt kommen.

Bislang hat Ferrari noch kein Serienmodell mit reinem Elektroantrieb im Angebot. Mit dem Elettrica will das Unternehmen nun sein erstes vollelektrisches Fahrzeug auf den Weg bringen, dessen Marktstart für 2026 geplant ist. Hybridmodelle sind hingegen bereits erhältlich. Zudem plant Ferrari, bis zum Ende des Jahrzehnts jährlich vier neue Modelle einzuführen.

Trotz Dämpfer bei E-Zielen: Ferrari bleibt Börsenliebling mit starker Performance

Konkrete neue Finanzziele wurden am Kapitalmarkttag nicht genannt. An der Börse reagierte die Aktie zunächst negativ auf die reduzierten Elektroambitionen, konnte sich im weiteren Verlauf jedoch etwas erholen. Zuletzt lag das Minus bei nur noch rund einem Prozent auf 414 Euro – nach einem zwischenzeitlichen Rückgang von knapp drei Prozent im frühen Handel.

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Obwohl der Aktienkurs 2025 bislang stagniert, hat Ferrari in den vergangenen fünf Jahren stark zugelegt: Der Kurs stieg um fast 170 Prozent und übertraf damit deutlich den Branchenindex Stoxx 600 Auto&Parts, der im gleichen Zeitraum lediglich um 18 Prozent zulegte.
Ferrari bleibt Europas wertvollster Autohersteller

Mit einer Marktkapitalisierung von rund 74 Milliarden Euro ist Ferrari derzeit der wertvollste europäische Autohersteller. Zum Vergleich: Porsche, Tochterunternehmen von VW, bringt es nach jüngsten Kursverlusten nur noch auf rund 39 Milliarden Euro. Volkswagen selbst liegt bei etwa 47 Milliarden, BMW und Mercedes-Benz jeweils bei etwas über 50 Milliarden Euro – und damit ebenfalls deutlich hinter Ferrari. Trotz geringerer Umsätze ist Ferrari dank hoher Margen wesentlich profitabler als seine größeren Konkurrenten.

das Ferrari-Gelände in Maranello, Italien 

- © Ferrari