Flugzeugbauer : FACC lässt trotz Verlust nicht den Kopf hängen
Der oberösterreichische Flugzeugbauer FACC hat das Geschäftsjahr 2021 erneut mit roten Zahlen abgeschlossen, der Verlust fiel jedoch geringer aus als im Vorjahr. Bei einem Umsatz von 497,6 Mio. Euro, ergab sich ein EBIT vor Einmaleffekten von 4,3 Mio. Euro. Das Ergebnis schmälerten jedoch einmalige Effekte im Ausmaß von 29,4 Mio. Euro. Unterm Strich stand somit beim operativen Ergebnis (EBIT) ein Minus von 25,1 Mio. Euro.
Das geht aus vorläufigen Zahlen des Unternehmens am Donnerstag hervor. Hintergrund für den schmälernden Einmaleffekt war ein verlorener Rechtsstreit mit einem Zulieferer. Hervorzuheben sei hingegen die starke Cashflow Generierung, die sich in einem Free Cashflow von 70,5 Mio. Euro und einer Reduzierung der Nettoverschuldung auf 177,8 Mio. Euro auswirkte, teilte der Flugzeugbauer mit.
Für 2022 rechnet FACC mit einer weiteren positiven Entwicklung der kontinentalen Märkte USA, Asien und Europa und einer steigenden Nachfrage nach Kurz- und Mittelstreckenfliegern. Das Unternehmen sieht sich entsprechend wieder auf Wachstumskurs und rechnet für das Gesamtjahr 2022 mit einer Erhöhung des Umsatzes von ca. 10 Prozent und einem EBIT im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Der Jahresfinanzbericht und der umfassende Ausblick für 2022 werden am 30. März veröffentlicht.
Aufschwung nach spannendem Jahr
Wegen Corona reduzierte das Unternehmen Ende 2020 seine Belegschaft in Österreich drastisch von rund 3.400 auf 2.700 Personen. Seit diesem Monat sucht FACC für Oberösterreich 200 neue Mitarbeiter. Auch die Auftragslage entwickle sich positiv. "Wir konnten allein im vergangenen Jahr neue Verträge über 1 Mrd. Euro abschließen", berichtet CEO Robert Machtlinger.
Für die kommenden fünf Jahre habe das Innviertler Unternehmen ein Investitionspaket von rund 150 Mio. Euro für Forschung, Entwicklung, neue Produktionsanlagen und neue Projekte geschnürt.
Highlight des vergangenen Jahres war der Einstieg ins Raumfahrt-Geschäft. FACC liefert Teile für die Trägerrakete Ariane 6 an die Ariane Group. "Ein möglicher erster Einsatz der Leichtbauinnovation ist das HERA Projekt zur planetaren Asteroiden-Verteidigungstechnik. Dabei soll an zwei an der Erde vorbeifliegenden Kometen getestet werden, inwieweit man einen Asteroiden von seiner Flugbahn abbringen kann", hieß es in der Aussendung. Weiters kamen Großaufträge von Airbus für die Produktion von Leitwerkkomponenten für den A220 hinzu. Und für den kanadischen Flugzeughersteller Bombardier entwickelten die Innviertler eine Business Jet Kabine. (apa/red)