Elektro- und Elektronikindustrie : Elektronikindustrie gefährdet sich selbst – zu wenig Geld für F&E

Wolfgang Hesoun, Siemens Österreich

"Keine zusätzlichen Kostenbelastungen für die Industrie,“ so FEEI-Obmann Wolfgang Hesoun.

- © FEEI/APA-Fotoservice/Schedl

Auch die österreichische Elektro- und Elektronikindustrie ist von steigenden Energiekosten, Problemen in den Lieferketten, dem Mangel an Rohstoffen und Fachkräften, und jetzt auch dem Krieg Russlands gegen die Ukraine betroffen.

Zuletzt konnte die EEI gute Auftragsbestände und eine grundsätzlich positive Stimmung melden. Doch derzeit ist die Branche kostenseitig einem enormen Druck ausgesetzt und ein Ende ist nicht absehbar. Auch hat der Krieg in der Ukraine in kurzer Zeit die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen verändert. Negative Auswirkungen auf die Unternehmen und vor allem auf ihre Investitionen ins Kerngeschäft, aber auch in Forschung und Entwicklung sind zu befürchten.

„Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und den Standort Österreich nicht zu gefährden, müssen wir dieses Jahr ganz besonders darauf achten, zusätzliche Kostenbelastungen für die Industrie hintanzustellen,“ so FEEI-Obmann Wolfgang Hesoun.

Einer aktuellen Umfrage der WKÖ zufolge wollen drei Viertel der Unternehmen angesichts der Entwicklungen im Energiebereich nun verstärkt in Energieeffizienz investieren, die Hälfte ihre Eigenversorgung mit Energie ausbauen. Diese Investitionen gehen aber zu Lasten der Investitionen in Forschung und Entwicklung. „Gerade in einem Hochlohnland und an einem Wirtschaftsstandort wie Österreich verheißt eine Entwicklung weg von Investitionen in Forschung und Entwicklung für die Zukunft nichts Gutes. Basis unseres Sozialsystems ist nun einmal eine funktionierende und florierende Wirtschaft und Industrie. Wenn Betriebe in weiterer Folge ins Ausland abwandern, würden viele Arbeitsplätze verloren gehen", so Hesoun.

Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit nicht zu gefährden, fordert der FEEI von der Politik unter anderem die Absicherung der Versorgungssicherheit durch einen raschen Ausbau erneuerbarer Stromerzeugung.