Der KSV1870 rechnet für das kommende Jahr mit 6.500 bis 7.000 Unternehmensinsolvenzen. Die hohen Fallzahlen aus 2024 werden sich demnach fortsetzen. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind das geringe Wirtschaftswachstum, die schwierige Lage in Deutschland – Österreichs wichtigstem Handelspartner – sowie die anhaltend hohe Kostenbelastung.
Hohe Insolvenzzahlen sind noch nicht das Ende
"Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass wir puncto hoher Insolvenzzahlen nicht am Ende des Tunnels angekommen sind, sondern uns mittendrin befinden", betont Karl-Heinz Götze, Leiter der KSV1870-Insolvenz. Die Experten gehen davon aus, dass wesentliche Faktoren wie Energiekosten, eine gedämpfte Konsumnachfrage und geopolitische Entwicklungen die wirtschaftliche Lage der Unternehmen weiterhin stark beeinflussen werden.
Unsicherheiten in der Bauwirtschaft und am Arbeitsmarkt
Besonders kritisch bleibt die Lage in der Bauwirtschaft, die auch 2025 vor großen Herausforderungen steht. Der Fachkräftemangel, hohe Materialpreise und die schleppende Entwicklung bei Bauvorhaben belasten die Branche. Ein Lichtblick könnte das Auslaufen der KIM-Verordnung darstellen, die bisher den Immobilien- und Baufinanzierungsmarkt einschränkte.
"Das Auslaufen der KIM-Verordnung ist jedenfalls ein guter Schritt, um der Baubranche neues Leben einzuhauchen. Inwieweit dieser Schritt bereits 2025 in der Realität spürbar sein wird, bleibt abzuwarten", erklärt Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870 Holding AG.
Auch der Arbeitsmarkt wird eine entscheidende Rolle spielen. Mit einer Vielzahl an Insolvenzen steigt das Risiko, dass noch mehr Beschäftigte ihre Arbeit verlieren, was die wirtschaftliche Gesamtsituation weiter belasten könnte.