Schwerer Betrug : Betrug mit der Errichtung von Produktionshallen: Kärntner Firmenchefs angezeigt

Leere Produktionshalle

Schwerer Betrug: Mit der Annahme von Anzahlungen für Aufträge zur Errichtung von Produktionshallen sollen Kärntner Firmenchefs mehrere Unternehmen in Österreich betrogen haben.

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Die Verantwortlichen einer in Althofen im Kärntner Bezirk St. Veit an der Glan ansässigen Vertriebsfirma sind wegen schweren Betrugs bei der Staatsanwaltschaft angezeigt worden. Sie nahmen Aufträge etwa zur Errichtung von Anlagen an, kassierten Anzahlungen, erbrachten aber keine Leistungen, teilte die Polizei in einer Aussendung am Dienstag mit. Der - bisher bekannte - Gesamtschaden beläuft sich auf mehrere Hunderttausend Euro, die Spur der bisher bekannten Geschädigten führt durch ganz Österreich:

So bestellte etwa ein Sanitärtechnikunternehmen aus Oberösterreich im Jahr 2021 eine Stahlkonstruktion. Nach dem zum Fertigstellungstermin noch nicht mit dem Bau begonnen wurde, trat der Auftraggeber vom Vertrag vereinbarungsgemäß zurück und es wurde die Anzahlung in Höhe von mehreren zehntausend Euro zurückgefordert. Die Rückzahlung erfolgte nicht.

Betroffen ist auch ein Unternehmen aus Vorarlberg: Nach Vertragsschliessung überwies man dem Kärntner Unternehmen mehrere Zehntausend Euro als Anzahlung. Statt Leistung erfolgten mehrere Forderungen nach weiteren Anzahlungen. Weitaus größeren Schaden musste ein Tiroler Unternehmen erleiden, das ebenfalls Produktiosnflächen bestellt hat - hier wurden mehr als Hunderttausend Euro angezahlt.

Offenbar planten die Verantwortlichen des Vertriebsunternehmens aus dem Kärntner Althofen, denen jetzt schwerer gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen wird, zumindest teilweise die Umsetzung der Projekte: Denn ein Montageunternehmen in Niederösterreich, das Arbeiten im Wert von mehreren Zehntausend Euro für die St. Veiter Firma erbrachte wurde, so die Vorwürfe, ebenfalls um die Bezahlung geprellt.

Ob es neben den bisher bekannten Fällen noch weitere geschädigte Unternehmen gibt, ist unklar. Die Beschuldigten Firmenchefs haben im Zuge der Ermittlungen durch die Bundespolizei in Althofen die Aussage verweigert. Sie wurden der Staatsanwaltschaft Klagenfurt wegen schweren Betruges zur Anzeige gebracht.