Wachstumsstrategien : Bayer verkauft Bereich Schädlingsbekämpfung und steckt Geld in Agrar

Standort von Agrar- und Pharmakonzern Bayer
© Bayer AG

Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer verkauft seinen Geschäftsbereich "Environmental Science Professional" (ESP) für einen Milliardenbetrag an den Finanzinvestor Cinven. Der Verkaufspreis beträgt 2,6 Milliarden US-Dollar (2,4 Mrd Euro), wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Leverkusen mitteilte. Der Bereich hatte schon länger im Schaufenster gestanden. Im Jahr 2021 beschäftigte er rund 800 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg vom Herbst hatte Bayer Insidern zufolge für das Geschäft mit Produkten zur Schädlingsbekämpfung und Unkrautbeseitigung in nicht-landwirtschaftlichen Bereichen einen Preis von zwei Mrd. Euro angepeilt.

"Durch diese Veräußerung können wir uns auf unser landwirtschaftliches Kerngeschäft und die erfolgreiche Umsetzung unserer Wachstumsstrategie in der Division Crop Science konzentrieren", sagte Rodrigo Santos, Chef der Agrarsparte, laut Mittelung.

Verkauf begünstigt Investitionen

Wachstum plant Bayer in den kommenden Jahren auch im Sinne von Nachrüstung der bestehenden Standorte. 1,4 Milliarden Euro sollen in die deutschen Produktionsstätten in Bergkamen, Berlin, Leverkusen, Weimar und Wuppertal fließen – konkret in Technologien, neue Produktionsanlagen und Digitalisierung.

Die Pflanzenschutzsparte Crop Science, die von dere aktuellen ESP-Veräußerung profitieren soll, plant bis 2026 an ihren Standorten in Dormagen, Frankfurt und Knapsack bei Köln überdies Investitionen von rund 385 Millionen Euro. Fast 300 Millionen Euro sollen gleichzeitig in Sachinvestitionen an den Standorten Frankfurt und Monheim fließen.

Die Investitionen schaffen auch die Basis für nachhaltiges Beschäftigungswachstum ab 2025, betonte das Unternehmen.

In Österreich ist Bayer mit einem Standort in Wien und rund 200 Mitarbeitern vertreten. Von hier aus erfolgt die Steuerung der Ländergruppe Südosteuropa. Unter anderem erfolgt hier technische Beratung für Bayer-Produkte. (apa/red)