Fertinger beantragt Sanierungsverfahren : Autozulieferer Rupert Fertinger beantragt Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung

Rupert Fertinger

Fertinger geht im Rahmen des Sanierungsverfahrens von Verbindlichkeiten in der Höhe von ca. 12,7 Mio. Euro aus.

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Die Rupert Fertinger GmbH, zu 100 Prozent im Eigentum der Innerio Group GmbH, an der unter anderem der Landtechnikunternehmer Klaus Pöttinger, Mehrheitseigentümer Andreas Zwerger und der Industrielle Veit Schmid-Schmidsfelden Anteile halten, ist im Bereich der Produktion von Komponenten für die Automobilindustrie tätig. Insbesondere produziert sie Metallbauteile für den Einsatz im Bereich des Temperaturmanagements und im Bereich von Kabelverbindungen in Kraftfahrzeugen.

Betroffen sind lt. Schuldnerangaben 82 Dienstnehmer, die Zahl der Gläubiger liegt bei 210.

Die Antragstellerin geht im Rahmen des Sanierungsverfahrens von Verbindlichkeiten in der Höhe von ca. EUR 12,7 Mio. aus. Im Liquidationsfall würden sich die Passiva auf rund EUR 22,7 Mio. erhöhen.

Über das Vermögen der Antragstellerin war bereits 2019 ein Insolvenzverfahren anhängig, welches nach Abschluss eines Sanierungsplans beendet wurde.

Wie der KSV1870 erfahren hat, machten insbesondere die steigenden Energiekosten, steigende Zinsen sowie die Teuerungen bei Rohstoffen und eine kundenseitig reduzierte Nachfrage die neuerliche Antragstellung auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung notwendig.

Die Antragstellerin strebt die Fortführung und Sanierung ihres Unternehmens an. Den Gläubigern wird im Rahmen eines Sanierungsplans die gesetzliche Mindestquote von 20 %, zahlbar innerhalb von zwei Jahren angeboten. Die Finanzierung der angebotenen Sanierungsplanquote soll aus dem Ertrag des Unternehmens sowie teilweise aus dem Verkauf von Vermögenswerten und allenfalls durch Unterstützung aus der Gesellschaftersphäre erfolgen.

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„Der noch zu bestellende Insolvenzverwalter wird in den nächsten Wochen im Detail zu prüfen haben, ob die Sanierungsbestrebungen der Schuldnerin tatsächlich aufrechterhalten werden können“, so Alexander Greifeneder vom KSV1870.

2019 zahlungsunfähig geworden, schwenkte das Unternehmen mit neuen Eigentümern in einen Expansionskurs. 2021 übernahm der Wolkersdorfer Autozulieferer den Kottingbrunner Autozulieferer Modine Austria, der auf Kühlkondensatoren spezialisiert ist. (red)