Fachkräftemangel : Arbeitskräfte-Sharing als Lösung für unbesetzte Stellen

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Laut einer Umfrage des Wirtschaftsprüfers EY bei rund 600 Firmen wird der Mangel an Fachkräften als größte Gefahr für die Unternehmensentwicklung angesehen. Rund 83 Prozent der befragten Unternehmen tun sich nach eigenen Angaben schwer, qualifiziertes Personal zu finden. Jeder vierte Betrieb geht aber davon aus, in den kommenden sechs Monaten mehr Personal einzustellen.

Die Betriebe im Bezirk Kirchdorf wollen statt des Tauziehens um Fachkräfte an einem Strang ziehen und diese künftig im Rahmen des vom Land geförderten Pilotprojekts Transplacement "teilen", aber auch gemeinsam aus- und weiterbilden. Man sieht sich als eine Art "externes Personalbüro mit gemeinschaftlicher Verantwortung". Am Montag wurde das Projekt in einer Pressekonferenz vorgestellt.

Auch wenn in der Region viele Betriebe derzeit händeringend nach Personal suchen, müssen andere die Belegschaft zwischenzeitlich immer wieder in Kurzarbeit schicken, sei es durch die Pandemie oder durch Lieferengpässe bedingt. Auf der anderen Seite gibt es Arbeitssuchende, bei denen es an spezieller Qualifizierung fehlt. Die Idee lautet daher vereinfacht gesagt: Mit einer Mischung aus Qualifizierung und Personalüberlassung will man bei den Unternehmen Spitzen und Engpässe ausgleichen und es Arbeitssuchenden gleichzeitig erleichtern, Qualifikationen zu erwerben und den passenden Job zu finden.

Die Arbeitskräfte werden zunächst bei einer Trägergesellschaft, der WLH ("work-life-hub") GmbH, angestellt und auf die teilnehmenden Betriebe verteilt. Das Transplacement-Modell vereint Weiterbildung und Qualifizierung mit Elementen der Arbeitskräfteüberlassung und ermöglicht den Übertritt in eine Dauerbeschäftigung. In manchen Bereichen können Arbeitskräfte auch in einer Pool-Lösung "geteilt" werden. Ein Beispiel: Ein arbeitsloser Arbeiter macht über das AMS eine Zusatzausbildung. Danach arbeitet er im Rahmen des Projektes halbe-halbe in zwei Unternehmen bis er von einer der Firmen in ein Dauerarbeitsverhältnis übernommen wird.

Die WLH ist eine Tochter des Vereins Technologiegruppe Kremstal, in dem viele Industriebetreibe der Region Mitglied sind. Darunter Bernegger, Greiner AG, GTech Automatisierungstechnik oder die Mark Metallwarenfabrik. Auch die Oberbank ist Mitglied.